Dienstag, 26. Juni 2012

Am tiefsten Punkt von Tel Aviv

B"H

Dienstags ist nicht mein fester "Tel Aviv – Tag", doch bin ich diese Woche abermals in der Küstenstadt, um ein wenig Bürokratie zu regeln. Außerdem habe ich einiges an Arbeit warten und auf dem Weg dorthin, durchquerte ich den berühmt berüchtigten Lewinsky Park am Zentralen Busbahnhof. Das Sammelsurium der illegalen Afrikaner und nebendran das Drogen – sowie Rotlichtmilieu. 

Auf der Autobahn Jerusalem – Tel Aviv kam es heute morgen gegen 7.30 Uhr zum gewohnten Stau. Berufsverkehr und wenn dann noch ein Unfall geschieht, ist alles aus. Stau ohne Ende und wir Businsassen befanden uns im Tiefschlaf. 

Dann Ankunft, Tel Aviv Busbahnhof, gegenüber der Lewinsky Park, in dem unzählige illegale Afrikaner sitzen und auf Jobangebote warten. Viele von ihnen pennen auf dem Spielplatz. Entweder auf dem Fussboden oder in einer der Röhren, welche eigentlich zum Spielen für die Kinder da sind. Aber im Lewinsky Park spielen schon lange keine Kinder mehr. Noch nicht einmal die, der philippinischen Gastarbeiter. 

Jemand hatte altes Brot gestiftet und in einem Karton stand es am Park. Die Türen der Prostituierten waren geschlossen, denn das Gewerbe beginnt erst gegen 21.00 Uhr. Dafür standen weiter hinten, in den Nebenstraßen der Shomron Street, die Damen in den Hauseingängen und warteten auf Kundschaft. 

Ich ging am alten Busbahnhof entlang. Bis vor wenigen Monaten noch war das Gelände abgesperrt, denn die Stadtverwaltung wollte irgendeinen Park bauen. Etwas Grünes im tiefsten Sumpf der Stadt. Irgendwann aber war der weisse Metallzaun verschwunden und die Junkies zogen sofort wieder ins verfallene Gelände. Ein paar von ihnen richteten sich sogar häuslich ein. 



Rotlichmilieu am Rande

Photo: Miriam Woelke

Man muss nicht immer nur über Politik und die heutige Räumung des ULPANA Viertels in der Siedlung Beit El berichten. Kein aktueller Staatsbesuch von Putin in Israel, kein Ägypten oder Syrien, denn das Leben in Israel ist genau hier. Wir Bewohner leben keine Politik, sondern Alltag und meine Realität ist, dass ich auf meinen Wegen häufig am wahren Leben vorbeikomme. 

Tel Aviv unplugged ! 



 Obdachlosigkeit & Drogen

Das Leben am alten Tel Aviver Busbahnhof











Copyright / Photos: Miriam Woelke

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