Montag, 24. Dezember 2007

Kirchenhirte gegen jüdischen Staat

B"H

Ob die Aussage damit zusammenhängt, dass Michel Sabbah katholisch ist oder weil er dazu noch Palästinenser ist, ist unklar. Vielleicht auch gänzlich unwichtig, denn weder die kath. Kirche noch die Palästinenser wollen einen jüdischen Staat Israel. Und genau gegen den hat sich kurz vor Weihnachten oder gerade deshalb davor, der oberste kath. Kirchenhirte Israels, Michel Sabbah, ausgesprochen. Israel könne nicht für sich beanspruchen, ein jüdischer Staat zu sein, denn das würde grundsätzlich Christen und Moslems ausschließen.

Wie allen mittlerweile bekannt sein dürfte, schließt der jüdische Staat Israel niemanden aus. Und wenn hier jemand vom "Auschließen" wettert, dann muß sich besonders die katholische Kirche an die eigene Nase fassen und sich fragen, warum sie während des Mittelalters unzählige Pogrome gegen Juden startete. Talmudausgaben wurden verbrannt, Juden gleich mit und sämtlichen Juden Europas wurden die Menschenrechte abgesprochen. Ein Jude war zur Zeit des Mittelalters weniger wert als eine Kakerlake. Dank der katholischen Kirche.

Nachdem das jüdische Volk 2000 litt, um im Jahre 1948 endlich seinen eigenen Staat zu bekommen, da war es wieder die Kirche, die sich entrüstete.
Was Juden zurück nach Israel ? Das bedeutet ja, dass die Propheten wie Jeremiah (Yirmeyahu) recht behalten und dann kommt womöglich auch noch der "jüdische" Meschiach. Wie sollen wir da unsere Lügen aufrecht erhalten, fragte sich der Vatikan.

Im Gegensatz zur Christenheit geht Israel mit Andersgläubigen wesentlich humaner um. Wir sind ein demokratisches Land und solange sich jemand dementsprechend verhält, bekommt er alle Bürgerrechte. incl. Sozialhilfe, Krankenkasse, etc. Daher ist Sabbahs Aussage unter Demagogie abzuheften. Und nicht nur ich denke so; internationale Menschenrechtsorganisationen haben gegen Sabbah schon Protestausrufe losgelassen.

6 Kommentare:

  1. Ganz kann ich Dir da nicht Recht geben "Wir sind ein demokratisches Land und solange sich jemand dementsprechend verhält, bekommt er alle Bürgerrechte. incl. Sozialhilfe, Krankenkasse, etc." Es gibt viele Beispiele wo Araber (Moslems wie Christen) nur aufgrund ihrer ethnischen Zugehoerigkeit andere Rechte haben, angefangen bei der Vergabe von ID Nummern fuer Neugeborene, Krankenkasse, Rueckzug nach Israel nach Zeit im Ausland, Eingliederungshilfe fuer auslaendische (nicht palaestinensische!) Eheleute, etc. und das trotz "demokratischem Verhalten" wie Du es schreibst.
    Ich kann mir vorstellen, dass Dir dies nicht unbegingt bekannt ist, weil Du eben in Israel in der juedischen Gemeinschaft lebst und auch die Presse darueber nicht wirklich berichtet. Dennoch wuerde ich mich freuen, wenn Du diesen Kommentar nicht loeschst und mir Deine Mng dazu schreibst. Das wuerde mich sehr interessieren.

    Ansonsten bin ich seit einiger Zeit eine interessierte Leserin Deines Blogs und freue mich einen so differenzierten Einblick in eine, fuer mich so Fremde Welt zu bekommen.

    Ulrike, Jerusalem

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  2. B"H

    Hallo Ulrike,
    ich bin froh, dass Du einige ganz wichtige Punkte ansprichst.

    Neulich sagte mir eine andere Leserin, dass ich auf weitere Leser, die mich nicht persoenlich kennen, den Eindruck einer radikalen Religioesen erwecken koennte, die nur im langen Rock herumlaeuft und durch Mea Shearim geht.

    Dem ist ganz und gar nicht so Fall ich loesche auch keinerlei Kommentare, die mit meinen Ansichten nicht uebereinstimmen.

    Wie Du schon sagtest, sind nicht viele Faelle bekannt, in denen Araber von den Krankenkassen benachteiligt wurden. Ehrlich gesagt, ist mir kein einziger bekannt, eben weil man es nicht hoert.

    Ausserdem gehe ich einmal davon aus, dass sich die bekannten Kupot Cholim auch in Ostjerusalem befinden und man daher weniger Kontakt hat. Andererseits arbeiten dann in diesen Kupot Cholim sicher andere Araber; schon allein der Sprache wegen.

    Die Vergabe der ID - Nummern trifft sicher in bestimmten Gebieten zu. Man fragte mich einmal telefonisch nach meiner ID - Nummer und ich gab versehentlich meine dt. Passnummer an. Da hiess es dann ploetzlich, dass ich ja Araberin sei.

    Die ID - Angelegenheiten kann man so oder so sehen. Du koenntest jetzt noch einwerfen, dass frueher der Vermerk der Religion eingetragen war. Dem ist nicht mehr so, aber dennoch gibt es im ID Hinweise darauf, ob es sich um einen Juden handelt oder nicht.

    Wie Du weisst, kann man derlei Verhalten mit Sicherheitsbedenken begruenden und manchmal stimmt das sogar.

    Alles, was Du schreibst mag richtig sein, doch kann ich Dir sagen, dass Juden auch oft durch das Raster fallen und genauso ungerecht behandelt werden. Vielleicht wissen sie sich besser zu wehren und pochen auf ihre Rechte. Aber insgesamt passieren uns auch Ungerechtigkeiten.

    Wie Du Dir sicherlich auch denken kannst, geht man in Israel automatisch davon aus, dass ein nichtpalaest. Ehepartner eines Palaestinensers zur, sagen wir einmal, radikalen anti - israel. Szene gehoert. A la, die oder der arbeitet sicher in Ramallah oder Nablus und hilft den Terroristen. Das kann Klischee sein oder nicht, aber ich stelle mit vor, dass es von daher keine Eingliederungshilfen gibt.

    Uebrigens koennen Dir bestimmt viele nichtjued. Ehepartner von Juden das Gleiche berichten.

    Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass wir ein demokratisches Land sind.

    Viele Gruesse
    Miriam

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  3. Hallo Miriam,

    vielen Dank fuer Deine ausfuehrliche Antwort. Ja da habe ich mich im post vertan. Sorry for that!

    Das Israel ein demokratischer Staat ist, da stimme ich Dir im Grossen und Ganzen zu, nur eben nicht, das demokratisches Verhalten automatisch zur Gleichbehandlung fuehrt.

    Ich moechte nicht auf jeden Punkt eingehen, (denn jeder von uns kennt Bsp. aus seinem Umfeld die + oder - sind und wir wuerden nicht wirklich objektiv hier Seiten fuellen)
    Aber es ist interessant was Du schreibst, dass es in der juedischen Gesellschaft viele Stereotypen gibt (auf arabischer nicht minder viele) und vieles auch im Sicherheitsdenken begruendet ist. Vorallem Sicherheitsbedenken oder “auch”?

    Was mich noch interessieren wuerde: Sind Deiner Meinung nach religioese Leute (und religioes moechte ich hier sehr weit fassen) prinzipiell bereit Araber (Christen oder Moslems) zu treffen / mit ihnen in Kontakt zu sein? Interessiert Sie das Leben "der anderen"?

    Nein, den Eindruck einer radikalen Religioesen hast Du auf mich nicht erweckt. Ich habe vieles von Dir gelesen und denke, dass Du versucht Dinge sehr differenziert zu sehen und viele Aspekte anzusprechen. Bei einigen Themen stimme ich Dir nicht zu oder habe teils eine andere Meinung, aber ich denke das ist auch die Frage, was Du fuer Infos hast und bekommen kannst.

    Viele Gruesse,
    Ich freue mich auf Antwort von Dir,

    Ulrike / Jerusalem

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  4. B"H

    Was mich auf arabischer Seite jedesmal stoert ist, dass sich viele Araber zwar offen gegenueber Israel geben, aber dann im Endeffekt immer wieder wollen, dass Israel auf alles verzichtet. Dazu kommt, dass sie einen arabischen Staat fordern, aber wenn es dann soweit sein sollte, sie schnell das Weite suchen und sich in Jerusalem Wonungen in der Altstadt suchen, damit sie auf israel. Territorium bleiben.
    Einer von ihnen erzaehlte mir, dass er ausserhalb Beit Chaninahs lebe, weil es dort billiger als in Beit Chaninah sei. Aber nach Ramallah oder so, wolle er auf keinen Fall, obwohl seine Frau dort urspruenglich herkommt.

    Entweder ich will einen Staat oder ich will ihn nicht.

    Die "juedischen Religioesen" kann man wirklich sehr weit fassen. Da kommt es total auf den Individualfall an und kann nicht verallgemeinert werden.

    Ich denke, dass Juden mit Moslems besser zurecht kommen als mit vielen Christen. Moslems wirken nicht aufdringlich, wogegen viele Christen gleich mit der Missionsmasche anfangen.
    Bei Moslems ist der Respekt gegenueber der jued. Religion und den Religioesen schon da. Bei Christen laesst das oft zu wuenschen uebrig.

    Wenn Christen am Judentum interessiert sind, ohne auf Mission zu machen oder planen, ihre Infos fuer negative Zwecke zu nutzen (auch hier wieder Mission), dann trifft man sich mit ihnen.

    Ich habe soweit noch keinen relig. Juden getroffen, der sich speziell fuer das Leben der Moslems interessierte. Klar, man fragt schon mal nach, aber mehr eigentlich nicht.
    Kontakt will niemand, aber dies hat mehr damit zu tun, dass man als relig. Juden eben eh seinen eigenen relig. Kreis hat. Dies sind mehr relig. Gesellschaftsgruende als politische.

    Andere Religionen spielen im Judentum keine Rolle, obwohl natuerlich gesehen wird, dass man mit den Moslems mehr gemeinsam hat als mit jeder anderen Religion.
    Aber wie gesagt, die jued. - relig. Gesellschaft hat ihr eigenes Leben und je nach relig. "Grad" trifft man sich halt nur mit Leuten aus den eigenen Reihen. Viele sogar nur mit Leuten ihrer Gruppe (Beispiel: viele Chassidim).

    Kurz gesagt, relig. Juden kann man schwer erklaeren, weil es zuviele Ausrichtungen gibt. :-)

    Ich freue mich immer, wenn jemand einmal schreibt und zustimmen muss mir niemand. Jeder hat halt seine eigenen Meinungen.
    Leider schreiben Deutsche insgesamt viel zu wenig Kommentare und nehmen oft alles kritiklos hin. Ist wohl eine Sache der Mentalitaet.:-)

    Miriam

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  5. hallo
    gleich berechtigung und demokratie
    im bituach leumi sehe ich nix ausser schikanen
    ich bin vor ca.6 monaten von wien nach jerusalem gezogen baruch ha schem!!!!!! mit meiner frau und denn kindern und was habe ich gekriegt von der versicherung nix nada nulll und doppell null von wegen back too home ausser schikanen und nachzahlungen nix gekriegt und die frechheit zu toppen meine frau ist schwanger und sie hat bis september kein anrecht auf krankenkasse(gam se le towa) also wo ist dieses demokratische land ???????
    ich habe nur gesehen das die einzigen die abstauben sind russkis und araber die viele kinder haben sprich drei oder mehr frauen die jede hat 5-6 kinder und so stauben die araber geld ab und die russkis (nicht alle ) 90 prozent nicht juden ich schaetze 70 prozent hassen uns ueber alles mehr als die araber die machens ganz einfach machen fake allya griegen alles was sie ergattern koennen und fahren dannweg und nach ca 3 jahren kommen sie zurueckum mehr geld abzustauben als sogennante "toschaw choser"
    wo ist hiuer die demokratie
    mfg
    issak

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  6. B"H

    Ich bin nicht auf dem laufenden, inwieweit die Bituach Leumi an Neueinwanderer etwas zahlt.

    Als ich 2000 Aliyah machte, lernten wir, dass ein Oleh im ersten Jahr keinen Anspruch auf Bituach Leumi hat. Aber vielleicht ist das jetzt anders.

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