Sonntag, 2. September 2007

Die hohen Feiertage kommen

B"H

Am 13. + 14. September feiern wir Juden das Neujahrsfest Rosh HaShana. Erev Rosh HaShana ist am 13. Sept. (Mittwoch Abend). Rosh HaShana ist ein religioeser und aeusserst wichtiger Feiertag. Nicht nur fuer Juden, sondern fuer die ganze Welt, denn G - tt richtet an jenen beiden Tagen unser privates sowie das Schicksal der Welt fuer das kommende Neue Jahr. In meinem relig. Hamantaschen - Blog gehe ich in den naechsten Tagen ausfuehrlich auf den Feiertag ein.

Aber damit nicht genug. Gleich im Anschluss an Rosh HaShana folgt der 12 - stuendige Halbfastentag "Zom Gedaliah" sowie die Aseret Yamei Teshuva (10 Tage der Umkehr, 10 Days of Repentance).
10 Tage nach Rosh HaShana begehen wir den hoechsten Feiertag im Judentum, den Yom Kippur, welcher diesesmal auf einen Shabbat faellt (22. Sept.).
Fuenf Tage spaeter folgt das Laubhuettenfest Sukkot.

Feiertage bedeuten in Israel jedesmal Stress und das nicht nur wegen der vielen Kocherei und den Kalorien.Vor allem Rosh HaShana entpuppt sich als Geschenketag. Jetzt schon stehen in den Laeden ueberall Geschenkkoerbe, die man an seine Verwandten und Freunde austeilt. Je nach Groesse und Preis des Korbes sind darin Wein, Suessigkeiten, Fruechte, Kaffee und vor allem der legendaere Rosh HaShana - Honig enthalten.
Nur einmal kurz zur Einstimmung: An Rosh HaShana essen wir Aepfel, die vorher in Honig getaucht werden. Ein Brauch, der ein suesses Neues Jahr symbolisieren soll.

Wo man auch hinschaut oder im Radio hinhoert, die Werbetrommeln schlagen kraeftig. Kaufen, kaufen, kaufen, heisst die Devise. Vom Essen bis hin zum kleinsten Honigglas, alles wird angeboten und man soll dabei sein. Wenn es geht noch heute. Auch Kinder bekommen Geschenke, was bei vielen Eltern wieder zum leeren Portemonnaie fuehrt. Religioese Familien verteilen an ihre Kids eher kleine Geschenke wie Suessigkeiten und keine Gameboys oder HighFi - Anlagen.
Gar nicht zu erwaehnen die Hotelpreislisten, die in den Tageszeitungen offeriert werden. Eilat, Tel Aviv, Tiberias, Jerusalem, alles wird zu den Feiertagen angeboten. Ich frage mich immer, wie man die Feiertage nur in einem anonymen Hotel verbringen kann. Meine Feiertage finden im trauten Heim, bei einem Rabbi, und in drei verschiedenen Synagoge statt.

Tausende Israelis fliegen ins Ausland, ob in die Tuerkei oder wie die Breslover Chassidim nach Uman in die Ukraine (zum Grabe des Rabbi Nachman von Breslov). In diesen Tagen dreht sich alles um Sonderangebote und Rabatte.
"Und wo bist Du an den Feiertagen" ?, wird aus jeder Ecke nachgefragt. Bei uns Religioesen vielleicht etwas weniger, denn jeder von uns ist mehr oder weniger daheim beim Essen oder in der Synagoge.

Andere wiederum stressen jetzt schon mit dem Hausputz herum. Alles wird organisiert und das Menu bestimmt. Und wie in jedem Jahr zu den Feiertagen zeigt sich die israel. Einsamkeit. Leute, die keine Familie haben oder aeltere Leute, deren Kinder laengst ausser Haus sind und ihr eigenes Leben fuehren, sitzen einsam daheim. Damit es nicht dazu kommt, bieten viele Hilfsorganisationen jetzt schon Hilfe an. Gemeinsame Feiern und Essen.

Zugegeben, Rosh HaShana ist im Falle der Einsamkeit kein so depressives Fest wie Pessach. Pessach ist DAS Familienfest ueberhaupt und nicht umsonst werden in der Zeit die Helplines der Psychologen besonders genutzt.

Jemand sagte einmal zu mir, dass er Rosh HaShana schon allein feiern kann, aber vor Pessach haette er jedesmal angst. Dann muesse er sich um einen Platz am Seder - Tisch kuemmmern, was so ganz allein nicht einfach sei.

2 Kommentare:

  1. Folgt nicht in diesem Jahr das Zom Gedaljah dem Shabbat nach Rosh Hashanah (nicht unmittelbar nach RH)?

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  2. B"H

    Stimmt, wegen dem gleich anschliessenden Shabbat nach Rosh HaShana verschiebt sich der Fastentag auf Sonntag.

    Am Yom Kippur wird das nicht so sein, denn der bricht den Shabbat und wir fasten.

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