Dienstag, 25. September 2007

And the Looser is .... Israel ?

B"H

New York ist auf den Beinen, um gegen den Besuch des iranischen Präsidenten zu protestieren. Dass ausgerechnet die UNO ihn zu einer Rede einlud, stösst in Israel nicht auf grosse Überraschungen, sind wir doch nur allzu gut die UNO - Resolutionen und die Antistimmung gegen unser Land gewohnt. Aber das die Elite - Uni Columbia University nachzieht, stiess seit Monaten auf harten Widerstand, was Columbia jedoch nicht davon abhielt, auf die Einladung des Iraners zu bestehen.

Nachdem sich der iranische Präsident bei seiner Vorstellung einer wahren Anklagerede seitens des Leiters der Uni unterziehen musste, legte Ahminajad so richtig los. In bester PR - Manier und mit hohem Charisma verbreitete er die Idee, dass es ihm nicht darum gehe, den Iran gegen den Rest der Welt zu hetzen, sondern der Iran kämpfe einzig und allein gegen Israel.

Viele mögen bei dieser Aussage unbewusst aufgeatmet haben. Aha, der will gar nichts von uns, sondern NUR Israel dem Erdboden gleichmachen.

Weiter stellte sich Ahminajad als grosser Freund der Juden dar. "Schaut her, in meinem Land leben Juden und keiner bringt sie um" schwärmte er euphorisch. Und wer das alles nicht glauben will, ist selbst schuld und kann jederzeit den Iran selber besuchen.

Und seine Holocaust - Verleugnung ?

Naja, zu dem Thema solle man lieber erst einmal mehr Research anstellen und überhaupt, wieso müssen heutzutage die Palästinenser dafür büssen ? Er zeige sich tieftraurig darüber, dass die Zionisten den Holocaust für ihre eigenen Propagandazwecke ausschlachten.

Und welchen Eindruck hinterlässt seine brilliante PR - Rede bei den philantrophischen Akademikern von Columbia ? Klingt das alles gar nach Diktator oder enthält diese Rede nicht auch ein kleines Fünkchen Wahrheit ?

Also, gegen uns Amerikaner ist er nicht, sondern nur gegen Israel. Und wer will nicht den Palästinensern helfen, denn allgemein gilt es, Terror zu verhindern. Und wenn wir nur ein klein wenig mehr Friedensengagement zeigen, dann explodieren vielleicht weniger Bomben auf der Welt. Ein neues World Trade Desaster oder explodierende U - Bahnen könnten demnach verhindert werden. Warum eigentlich nicht ?

Viele Zuhörer mögen ins Grübeln gekommen sein. Die Sache ist ganz einfach: Israel muss gezwungen werden, mehr Zugeständnisse zu machen und schon wird Al Khaida überflüssig.

Meine Prognose lautet, dass sich in absehbarer Zeit die Welt gegen Israel einschiessen wird. Trotz aller derzeitigen Sanktionen und verbalen Attacken gegen den arab. Terror wird Israel wieder einmal allein dastehen und isoliert werden. Ein gewisser Preis muss schliesslich an Terrorregime gezahlt werden und Israel ist der Pfand. Ein kleines Land, was eigentlich niemand so richtig braucht und überhaupt scheint auch der Messias der Christen irgendwie nicht zu erscheinen. Die Juden brauchen kein eigenes Land und sind sehr wohl fähig, in der Diaspora zu leben, was fast 2000 Jahre lang der Fall war. Und ihre Thora sollen sie lieber mal schleunigst vergessen.

Werden Juden Opfer der Terrorverhinderung ? Und wer sagt, dass der Terror dann nicht erst richtig beginnt ?

Die westliche Welt, unsere derzeitige israelische Regierung eingeschlossen, gibt sich nur allzu gern romantischen Illusionen hin. Anstatt das Übel bei den Wurzeln zu packen geht man zeitweilige Friedensverträge ein. Die gestrige Show des iranischen Präsidenten mag zwar den Romanfiguren bei "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch entsprochen haben, aber dennoch kann der Inhalt der Rede auf fruchtbaren Boden stossen.

Den Fehler, den die heutigen Juden immer wieder aufs Neue machen ist, sich in der Diaspora zu wohl zu fühlen. Wieso, uns geht es doch bestens und das kleine Quentchen Antisemitismus, naja, mit dem werden wir schon fertig.

Ach ja ?

Vielleicht sollte sich dabei an die Juden im Spanien des Mittelalters erinnert werden. Ganze 700 Jahre lebten die Juden dort und viele Jahre ging es ihnen hervorragend. Das spanische Judentum blühte und die Kabbalisten erlebten einen absoluten Höhepunkt ihrer Epoche.

Aber wie schnell kann sich das Blatt wenden und plötzlich werden wir mit einem unsanften Ruck wieder daran erinnert, dass wir ja "nur" Juden sind, die man auch schonmal so nebenbei opfern kann ?
Nach 700 Jahren gab das Judentum in Spanien seinen Geist auf und landete im Exil. Wer hätte das jemals gedacht ?

Und wer hätte jemals einen Holocaust im modernen hochgebildeten Mitteleuropa für möglich gehalten ?

Immer dann, wenn Juden sich in der Diaspora zu heimisch gefühlt haben, wurden sie brutal aus ihrer Phantasiewelt herausgerissen.

Das einzige, auf was Juden immer Vertrauen können, ist die Thora und ihr eigener Überlebenswille als Volk. Und das sage ich nicht nur, weil ich religös bin, sondern weil die Geschichte es uns lehrt.

5 Kommentare:

  1. Miriam ich hoffe inständig, dass sich Deine Prognose, dass sich in absehbarer Zeit die Welt gegen Israel einschiessen wird, nicht bestätigen wird. Bei aller, im Westen vorhandenen, Naivität und Weltfremdheit traue ich soviel Dummheit den westlichen Demokratien denn doch nicht zu.

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  2. B"H

    Hoffen wir, dass Du recht hast, aber momentan stehe ich mit meiner Meinung gewiss nicht alleine da.

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  3. "Den Fehler, den die heutigen Juden immer wieder aufs Neue machen ist, sich in der Diaspora zu wohl zu fühlen."

    Das ist leider sehr wahr

    Jakobo

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  4. B"H

    Diese Meinung vertrete ich selbst und ausserdem hoere ich sie staendig von anderen Neueinwanderern, die es satt haben, Juden im Ausland zu sehen, die aufgrund von Materialismus nicht an der Aliyah interessiert sind.

    Uebrigens sind amrikan. Neueinwanderer sich nicht mehr sicher, ob die USA noch lange Israel so sehr unterstuetzen wie bisher.

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  5. @ Miriam:
    ich glaube nicht das es der Materialismus
    ist. Klar, das gibt es auch sehr viel.
    Aber das was ich noch mehr sehe und zwar
    überall wo ich bis jetzt war ist eine
    art naivität. das das bedürftniss nach
    assimilation und ein grundloses vertrauen
    in die umwelt sich gegenseitig
    hochschaukeln.

    Ein Materialist hat meistens einfach seine Prioritäten gesetzt, aber er macht
    sich wenigstens nichts vor.

    jakobo

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