Freitag, 4. Mai 2007

Jerusalem Anfang Mai

B"H

Der Sommer zieht bei uns ein. Von Mai bis Ende Oktober wird es somit nicht mehr regnen und wir werden einige Monate taeglich bei 30 Grad schwitzen. Viele, auch mich, freut das tolle Wetter, aber den Nachteil sollten wir nicht vergessen: Die Kakerlaken fallen ueber uns ein.
In Israel haben Kakerlaken nichts mit fehlender Hygiene zu tun, sondern eher etwas mit der feuchten Hitze. Mindestens 2cm gross kriechen sie in den Haeusern oder auf den Strassen herum. Das einzige, was da hilft ist Insektenspray. Daheim haben wir schon vorgesorgt.

Von den Kakerlaken komme ich aufs naechste Thema, welches Arkadi Gaidamak heisst. Nicht wenige sehen Arkadi Gaidamak vielleicht als Kakerlake, aber als solche betrachte ich ihn nicht. Eher als jemanden, der mit dem Komplex herumlaeuft, Aufmerksamkeit zu bekommen. Eigentlich kann er einem nur leid tun.
Die neueste Nachricht von ihm ist, dass er sich als Kandidat fuer die Jerusalemer Buergermeisterschaftswahlen aufstellen lassen will.
Bei diesen Wahlen geht es der Stadt Jerusalem genauso wie der Knesset. Es fehlt einfach an geeigneten Kandidaten und da haette Arkadi sogar Chancen.
Die Haredim (Ultra - Orthod.) kuendigten an, dass die Wahlen eh nur durch sie entschieden werden, was der Realitaet entspricht. Die haredische Bevoelkerung Jerusalems wird in den nahen Zukunft ueber die Stadt herrschen.
Obwohl wir einen derzeitigen haredischen Buergermeister, Uri Lupolianski, haben, koennen ihn jedoch die Haredim selber nicht ausstehen. Erstens sei er ein Chozer Be'Teshuva (er ist erst im spaeteren Verlauf seines Lebens relig. geworden und nicht so geboren) und zweitens vertrete er kaum haredische Interessen, siehe Gay - Parade. Dabei war es gerade Lupolianski, der sich gegen die Gay - Parade aussprach, was die Haredim nicht davon abhielt, ihn im letzten Herbst in Bnei Brak zu steinigen.
Nur eines ist sicher: Olmert wird als Buergermeister nicht vermisst.

In Tel Aviv fand gestern die schon von mir erwaehnte riesige Demo gegen Olmert statt. Die Zeitungen berichten heute ganz gross davon auf den Titelseiten und es wird von mind. 100.000 Teilnehmern gesprochen.
Aber ob Demos in Israel etwa bewirken ist immer sehr fraglich. Demonstriert wird gegen alles und in Jerusalem kennen wir keine Bannmeile wie vor dem dt. Bundestag. Nein, in Jerusalem stellt man sich genau vor die Knesset oder die gegenueber liegenden Regierungsgebaeude und demonstriert. Autoreifen abfackeln ist dabei besonders beliebt.

Olmert hat bisher sein Kabinett hinter sich gebracht. Alle, ausser Zipi Livni, die sich mit ihrer Kritik an ihm ins Abseits befoerdert hat. Es waere ihr vielleicht moeglich gewesen, Olmert zu stuerzen, aber im letzten Moment kneifte sie und nun bleibt sie vorerst Aussenministerin.
Laut Presseberichten werden jedoch hinter den Kulissen schon die Faeden fuer ihren Ruecktritt gezogen. Ein Olmert - Berater sagte im TV, dass Zipi ja unter den gegebenen Umstaenden wohl kaum Ministerin bleiben koenne.
Sie selbst sagt, dass sie erst einmal bis zum Sommer Kabinettsmitglied bleibt. Im Sommer erscheint der endgueltige Winograd - Bericht und danach wollen auch andere Kabinettsmitglieder ueber deren Zukunft entscheiden.

Zwei Punkte machen einen Rausschmiss Olmerts fast unmoeglich:
1. Jeder Abgeordnete bzw. jedes Kabinettsmitglied denkt nur an seine eigenen Interessen und es ist kaum moeglich, eine Mehrheit fuer irgendetwas zusammen zu bekommen.

2. Es gibt einfach keinen anderen geeigneten Kandidaten fuer den Posten des Ministerpraesidenten, was nicht heisst, dass Olmert geeignet sei.
Natuerlich versucht Benjamin Netanyahu vom LIKUD sein bestes, doch war er schon zuvor Premier und man kennt seine Ausfaelle und glaubt ihm kein Wort.

So bleibt nur zu hoffen, dass die Syrer oder die Hizbollah nicht gerade jetzt angreifen.
Aber heute Abend beginnt der Shabbat und morgen Abend feiern wir das relig. Fest Lag BaOmer. Daher bleibt uns vorerst eine kleine Ruhepause. Hoffentlich.

Shabbat Shalom

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