Montag, 22. Januar 2007

Arkadi Gaidamak

B"H

Arkadi Gaidamak waere jetzt total happy, wenn er wuesste, dass er eine Blogueberschrift ist, denn Aufmerksamkeit ist fuer ihn das wichtigste im Leben. Nach dem Geld natuerlich.

Arkadi Gaidamak ? Noch nie gehoert ? Nun, dass wuerde ihn jetzt aber wirklich entsetzen woraufhin er gleich eine riesen Werbekampagne in Israels groessten Tageszeitungen starten taete. Geschweige denn vom Fernsehen.

Seit ca. zwei Jahren ist Arakadi ein Begriff in Israel. Kurz sein Werdegang: Er ist aus Russland nach Israel eingewandert, kam in seiner neuen Heimat nicht zurecht und zog nach Paris. Dort ging es aufwaerts mit ihm. Irgendwie kam er in Kontakt mit Waffenhaendlern und illegalen Waffenhandel in ein afrikanisches Land, welches ihn sogar zum Staatsbuerger erklaerte. Durch den Waffenhandel zum Milliardaer geworden, zog er zurueck nach Israel. Nur gibt es einige kleine Schoenheitsfehler: In Frankreich laeuft ein Haftbefehl gegen ihn. Sobald er dort einreist, wird er verhaftet.

In Israel laeuft es fuer ihn nicht besser; Haftbefehle, endlose Verhoere, hier verhaftet, da verhaftet, freigelassen.....So dreht sich das im Kreis. Anklagepunkt: Geldwaesche.

Aber all dies ist nicht der Grund fuer die Beruehmtheit des Arkadi Gaidamak. In die Presse geriet er erst als er vor ca. zwei Jahren den beruehmten sowie bankrotten Jerusalemer Fussballclub Beitar Yerushalaim kaufte. Gaidamak sucht Aufmerksamkeit und Anerkennung in der israelischen Gesellschaft. Egal wie. Und ein Fussball - Club...na, wenn es denn sein soll.
Seine erste Amtshandlung war das beliebte Traineridol Eli Ohana zu feuern. Er sei ein Weichling und bringe keine Erfolge, so Gaidamak. Die Fans nahmen es widerstandslos hin, denn schliesslich versprach Gaidamak Millioneninvestitionen und einen UEFA - Cup - Platz. Bisher blieb der Erfolg aus, obwohl Beitar derzeit an der Tabellenspitze steht. Ausnahmsweise einmal, denn Maccabi Tel Aviv scheint eine Krise zu haben.

Gaidamak hat sein Ziel erreicht. Alle kennen ihn. Doch in der rassistischen israelischen Gesellschaft ist und bleibt er Russe. Das ist auch teilweise seine Schuld, denn im TV tritt er nur in engl., franz. oder russischer Sprache auf.

Nun will Arkadi auch noch in die Politik, denn Olmert sei ebenso ein Weichling und bringe nichts. Er, Arkadi wuerde alles anders machen. Mit Niveau und Erfolg und ohne Bestechung und Connections.
Fuer Olmert ist Gaidamak eine Gefahr und das wissen beide. Gaidamak lacht sich dabei ins Faeustchen und Olmert laesst staendig die Polizei anrollen, ob sie nicht doch noch mehr Beweise gegen den Milliardaer finden koennen. Ihn aus dem Verkehr zu ziehen, sozusagen.
All das ist fuer Arkadi natuerlich eine super Publicity. Hat er doch vor wenigen Monaten den Einwohnern der Negevstadt Sderot einige Busse zur Verfuegung gestellt und viele Bewohner nach Eilat kutschieren lassen.

Sderot wird seit mehreren Jahren regelmaessig mit Katyuscha - Raketen aus Gaza beschossen und vor wenigen Monaten war es besonders schlimm. Die Regierung machte auf Durchhalten, doch Arkadi fuhr nach Sderot, hielt eine Rede und lud alle fuer ein Wochenende in 5 - Sterne - Hotels nach Eilat ein. In Minutenschnelle hatten viele Leute ihre Koffer gepackt und standen mit Kind und Kegel vor den wartenden Bussen. Alles auf Arkadis Rechnung.
Olmert sah das als Landesverrat, doch den Bewohnern war das egal. So what, wir wollen auch mal Lebensfreude und haben ja sonst nichts zu lachen.
Das alles brachte Gaidamak viele Pluspunkte und er droht weiter, fuer die kommenden Wahlen zu kandidieren. Dann werden wir ja sehen.
Derzeit aber beschraenkt er sich darauf Netanyahu und dessen LIKUD - Partei Gelder zu spenden. Solange jedenfalls, bis Olmert wieder neidisch wird und Arkadi wie so oft schon verhaften laesst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen