Dienstag, 22. Mai 2007

Chag Sameach - Einen schoenen Feiertag

B"H

Heute Abend geginnt fuer die Juden in aller Welt das Shavuot - Fest, der Erhalt der Thora am Berg Sinai. Wo immer ihr euch befindet, ich wuensche euch ein tolles Shavuot.

Wer in Jerusalem ist und nicht weiss wohin, der kann heute Abend zu Rabbi Mordechai Machlis (http://machlis.org/) zum Abendessen kommen. Beginnen tut es um 20.45 Uhr und das morgige Mittagessen findet um 14.45 Uhr statt.

Ich komme gerade vom Einkauf auf dem Machane Yehudah Markt, der so ueberlaufen ist, dass es unmoeglich ist, an einem Stand ueberhaupt etwas zu kaufen. Zum ewigen Anstellen hatte ich einfach keine Lust und begnuegte mich mit dem Noetigsten.

Die Zeitungen sind voll von Berichten ueber den Raketenhagel in Sderot. Der Generalsekretaer der EU, Javier Solana, besuchte gestern zusammen mit unserer Aussenministerin Zipi Livni Sderot.
Solana draengt auf eine friedliche Loesung und unsere Regierung gibt einmal wieder mehr kleinbei. Premier Olmert will nichts ueberstuerzen und bis auf weiteres wird nicht in Gaza einmarschiert.
Die Bewohner Sderots dagegen wollen eine sofortige Loesung. Aber Sderot ist nicht Tel Aviv und so geht alles wie gewohnt weiter. Vor allem die Raketen.
Was koennen die Leute aus Sderot auch schon gross ausrichten ausser die Stadt zu verlassen ? Sderot ist eine arme Entwicklungsstadt ohne grosse Reichtuemer und Industrie. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und bei den Einwohnern handelt es sich um einfache Leute ohne viel Geld, die nicht eben mal woanders ein Haus kaufen und abhauen koennen.

Als ich gestern Abend auf dem Zion Square in der Jerusalemer Innenstadt stand, fragte ich mich schon, ob alles um mich herum Realitaet ist. Da fliegen woanders die Raketen und wir in Jerusalem laufen ungezwungen herum und feiern heute Shavuot. Als ob es Sderot gar nicht gebe.
Das Verhalten ist nicht neu. Schon waehrend des letzten Libanon - Krieges ging in Jerusalem und Tel Aviv das Leben weiter. Business as usual.

Eine Loesung fuer das Verhalten kann ich nicht anbieten. Es ist nicht so, dass die Menschen nicht daran denken, aber andererseits will auch jeder sein eigenes Leben leben und nicht nur mit Konflikten konfrontiert werden.
Als vor wenigen Jahren noch die Bomben in Jerusalem zum Alltag gehoerten, verzog ich mich so manches Mal ins stille Kaemmerlein, schaltete die Musik auf laut und wollte von all den Problemen einfach nichts mehr hoeren.

6 Kommentare:

  1. Hi Miriam:
    Ich hab ausschnitte von der
    Pressekonferenz mit Solana gesehen.
    Er hat wieder einmal "Israel zur
    Zurückhaltung aufgefordert. Eine
    weiter Eskalation nützt niemanden
    etwas.." Naja...

    Ich wünsche Dir auch Chag Sameach

    Jakobo

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  2. Da ich gerade so wütend bin..

    Warum hat Solana das eigentlich auf
    einer gemütlichen Pressekonferenz
    mit Air Condition gesagt?

    Warum nicht in Sderot mitten auf
    der STraße und den Leuten die
    dort leben?

    Wovor hatte er mehr angst? vor den
    Raketen oder vor der Reaktion der
    Leute wenn er sowas erzählt????

    Jakobo

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  3. B"H

    Weder Solana noch Olmert haben sich auf die Strasse getraut, sondern fuhren abgeschirmt duch Sderot. Kannst dir ja sicher denken warum.:-)))

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  4. Yup.... ich schäme mich auch für rein
    gar nichts..

    Kann ich jetzt auch Politiker werden? ;)
    Oder muss man noch was anderes können?

    Jakobo

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  5. B"H

    Je duemmer du dich anstellst, desto besser.:-)

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  6. ohaaaa....

    Ich glaube auf mich wartet eine
    große Zukunft *loool*

    obwohl die konkurrenz unter den
    Politikern sehr groß ist zumindest
    was das betrifft ;)

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