B"H
Fuer manche mag das seltsam klingen, wenn ich ueber das heutige Jerusalemer Wetter schreibe, aber genau das Wetter verursacht in Israel immer mehr Erstaunen.
Wir haben fast Sommer und es regnet noch. Im Mai Regen ? Soetwas ist eigentlich unvorstellbar. Sonne und mindestens 25 Grad, so muesste der Wetterbericht lauten.
Letzten Shabbat regnete es zum ersten Mal aus heiterem Himmel. Voellig durchnaesst kamen wir vom Essen beim Rabbi in die Altstadt. Okay, dachten wir, das kann vorkommen.
Heute Nachmittag schuettete es wieder, allerdings aus allen Eimern. Sogar die Parade zum Yom Yerushalaim war in Gefahr abgebrochen zu werden. Da sie erst um 17.00 Uhr stattfand, konnte ich leider nicht teilnehmen, weil ich zu der Zeit zur proletarischen Bevoelkerungsschicht gehoere.
Wie durch ein Wunder hoerte es gegen 16.00 Uhr auf zu regnen und alle Veranstaltungen fanden wie geplant statt.
Waehrend Tausende in der Jerusalemer Innenstadt feierten, wurde die Negev - Stadt Sderot wieder mit Raketen beschossen. Ein Wohnhaus erlitt einen Direkteinschlag und es gab Verletzte. Die Palaestinenser aus Gaza haben nichts besseres zu tun als einen Einmarsch der israelischen Armee zu provozieren. Falls das wirklich Realitaet werden sollte, wird die Welt sofort wieder auf uns losgehen. Was uns einfiele, die armen Palaestinenser so zu unterdruecken.
Was in Deutschland und anderswo kaum oder gar kein Gehoer findet, sind die taeglichen Raketenabschuesse auf die Stadt Sderot und andere Orte in der Negev.
Olmert nahm heute nicht an der Parade teil, sondern sass mit seinen Ministern in einer Sondersitzung zur Lage in Gaza. Einmarsch und Beseitigung der raketenschiessenden Terroristen oder nicht ?
Dafuer spricht, dass es endlich Ruhe geben wuerde und die Bewohner Sderots ruhig schlafen koennen.
Dagegen sprechen die Angst vor weiteren Verlusten seitens der israel. Soldaten. Und ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist der im Juni letzten Jahres entfuehrte Soldat Gilad Shalit. Unsere Regierung befuerchtet, dass er bei einem Einmarsch von seinen Entfuehrern umgebracht werden koennte.
Was sagt nun die Bevoelkerung ? Die ueberwiegende Mehrheit sagt JA zu einem Einmarsch, um die Raketen zu stoppen.
Die "Jewish Agency for Israel" verhalf heute einigen Bewohnern Sderots zu Freikarten fuer das heute Abend stattfindende Pokalspiel Ashkelon : Hapoel Tel Aviv im Stadion von Ramat Gan, damit sie einmal etwas anderes sehen als Raketensplitter.
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