Montag, 30. April 2012

Was geschieht, wenn ein Israeli nicht zum Reservedienst (Miluim) einrückt ?

B"H 

Ein Arbeitskollege von mir schwänzte den in Israel vorgegebenen jährlichen Reservedienst (Miluim) bei der Armee. Und das ganze zwei Jahre lang. Welche Strafe erhielt er ?

Allgemein hegt der Reservedienst, recht locker zu sein. Teilnehmer erzählen von "eigentlich nur gelangweilt herumhängen und Kartenspielen" bis hin zu richtigen Übungen. Offensichtlich kommt es darauf an, welcher Einheit der ehemalige Wehrpflichtige angehörte. Angehörige von Kampf – sowie Eliteeinheiten erhalten ein regelmässiges Kampf – Update, andere hingegen scheinen eher gelangweilt auf das Ende der Reserve zu blicken. 

Ein Arbeitskollege von mir musste vor zwei Wochen vor ein Militärgericht, da er zwei Jahre lang nicht zum Reservedienst erschienen war, indem er der Armee seine Adresse vorenthalten hatte. Somit konnte er erst gar nicht benachrichtigt werden. 

Als er in der Armeebasis ankam, wurde er zuerst einmal verhaftet und ins Militärgefängnis "Kele 4" gesperrt. Und da es immer heisst, ultra – orthodoxe (haredische) Juden gingen nicht zur Armee: Lasst Euch gesagt sein, dass verhältnismässig viele säkulere Israelis alles daran setzen, die Armee zu umgehen. Als der Kollege nämlich im Knast ankam, wartete nicht nur er auf seinen Prozess, sondern viele andere mit ihm. Am Ende wurde er nach drei Tagen freigelassen, ihm wurde der Rang vom Obergefreiten zum Gefreiten zurückversetzt und vom Reservedienst ist er vorerst suspendiert. 

Demnach lohnte sich seine Schwänzerei. Was ist ihm groß passiert ? Die Armee will ihn gar nicht mehr haben. 

Leider wird darüber in Israel so gut wie gar nicht berichtet, denn armeefaule Israelis darf es offiziell weniger geben.

Leserfrage: "Israelisch – palästinensischer Konflikt"

B"H

Wieder einmal Leserfragen zum "israelisch – palästinensischen" Konflikt. Hier einige Antworten von mir auf eine e – mail:

Jeder hat zum Konflikt eine andere Meinungen und meine lautet definitiv, dass die Palästinenser bereits ihren eigenen Staat haben. Man schaue auf Gaza, Ramallah, Jericho oder Bethlehem. Orte, die der palästinensischen Autonomie unterliegen. Ein Israeli darf, z.B., nicht nach Ramallah oder Bethlehem reisen. Zum einen aus Sicherheitsbedenken, zum anderen, weil ihn die Palästinenser dort nicht haben wollen. Wenn ein Palästinenser in Israel leben will (und das wollen die meisten allein wegen der sozialen Absicherung wie Kindergeld oder Arbeitslosengeld), dann muss er sich an die staatlichen Regeln halten wie jeder andere Bürger auch. Tut er dies nicht, steht es ihm frei in die Autonomie zu ziehen.

Eine Lösung zum Konflikt sehe ich nicht. Und das aus vielerlei Gründen.

Der Konflikt spielt in meinem persönlichen Alltag keine Rolle, aber das kommt darauf an, wo man wohnt. In einer Siedlung oder Stadt wie Hebron sieht man das wesentlich anders, denn vor allem in Hebron liegen palästinensische Scharfschützen auf der Lauer, die ab und ab ins kleine übriggebliebene jüdische Viertel ballern.

Außerhalb der Arbeit gibt es tatsächlich wenig Kontakte zwischen den Stadtteilen West - und Ostjerusalem, obwohl es sicher Freundschaften hier und da gibt. Aber als jüd. Israeli abends in Ostjerusalem unterwegs zu sein, ist nicht ungefährlich und man setzt, unter Umständen, sein Leben aufs Spiel. Vor allem in den letzten Wochen gab es vermehrt Angriffe auf Juden, die von der Klagemauer kommend durchs Arabische Viertel der Altstadt gingen. Dies tut man vor allem, weil es halt eine Abkürzung nach Westjerusalem ist, anstatt den Umweg durch das Armenische Viertel zu nehmen.

Konfrontationen untereinander in der Arbeitswelt ? Nicht immer, denn gibt es, zum Beispiel, arabische Händler im Machane Yehudah Markt, im Westteil der Stadt. Araber arbeiten in Läden und füllen Regale auf oder sie arbeiten in Fabriken oder als Handwerker. Konfrontationen gibt es meist dann, wenn einmal wieder irgendwo ein Bus explodierte, aber ansonsten weniger. In anderen Städten ist das anders. Zum Beispiel in Haifa, wo Araber offen in der Stadt wohnen. Tür an Tür mit Juden. Allein auf das stimmungsgeladene Jerusalem sollte man sich nicht fixieren !

Angst, die Altstadt zu besuchen ?
Man darf das Jahr 2002 / 2003 nicht mehr mit heute vergleichen. Insbesondere im Jahr 2001 / 2002 kam es zu vielen Terroranschlägen im Land und von daher war die Angst berechtigt. Heute dagegen ist das etwas anders, doch muss ich gleichzeitig sagen, dass viele Juden, die ich kenne, die Altstadt meiden, weil sie sie als Touristenort sehen.:-)


 Im arabischen Bazar der Jerusalemer Altstadt

Photo: Miriam Woelke
 

Die "unsichtbare Grenze" ?
In Bezug auf Juden und Palästinenser ? Kann sein, denn außer der Arbeit gibt es weniger Kontakte. Zahlreiche Palästinenser würden ihre jüd. Kollegen sicher gern zu Hochzeiten etc. einladen, doch können es nicht. Im paläst. Dorf oder Stadtteil würde man die Juden wenig willkommen heißen und vielleicht sogar bedrohen, wenn nicht Schlimmeres.

Teilung Jerusalems ?
Jerusalem war bis zum Sechs - Tage - Krieg im Jahre 1967 geteilt und an die Zeit erinnern sich daher noch sehr viele Bürger. Jerusalem wieder zu teilen, ist keine Lösung. Allerdings ist die Stadt bereits unsichtbar geteilt, denn wer als Jude fährt nach Ostjerusalem, Beit Chaninah oder überhaupt auf den Ölberg ?



Blick in das arabische Dorf Silwan in Jerusalem, nur wenige Meter von Klagemauer und Tempelberg entfernt.

Photo: Miriam Woelke
 

Eine realistische Lösung ? Die beginnt in den Köpfen und der Erziehung der Palästinenser und der Abschaffung deren Propaganda, jeden Israeli auslöschen zu wollen. Jerusalem zu teilen wäre eine Katastrophe für die Stadt und ich denke, die wenigsten Palästinenser wollen dies überhaupt. Als Ramallah zur Autonomie wurde, zogen Tausende Araber nach Ostjerusalem, eben weil sie dort die israelischen Sozialversicherungen erhalten. In der korrupten Autonomie werden Kinder - oder Arbeitslosengeld entweder gar nicht oder nur schleppend bezahlt. Und nicht zu vergessen: Viele Palästinenser ziehen die israelische Demokratie vor anstatt sich von der Hamas oder Fatach drangsalieren zu lassen.

Ausländische Journalisten besuchten Siedlung

B"H

Vierzig ausländische Journalisten besuchten die Stadt Beit El; nicht weit von Jerusalem entfernt und im Ausland "Siedlung" genannt. Beit El ist ein riesiger Ort mit einer nationalrelig. Bevölkerung. "Ulpana" ist einer der Teile von Beit El und soll ggf. als "illegal" geräumt und zerstört werden. 


Bleibt zu wünschen, dass sich mehr Journalisten für die Seite der Siedler interessieren als bisher üblich, denn leider werden immer nur die "armen" Palästinenser dokumentiert. Und das einseitig und ohne jegliches Hintergrundwissen.

Sonntag, 29. April 2012

Kleine Pause

B"H 

Derzeit habe ich zu viel mit der Arbeit zu tun und keine richtige Zeit zum Bloggen. Morgen, an meinem freien Tag, wollte ich aufholen, doch daraus wird auch nichts. Die Chefin rief gerade an und verkündete, ein Kollege sei im Krankenhaus und ob ich morgen auf meinen freien Tag verzichten könne. Ich Idiot habe letztendlich zugestimmt. 

Ende Mai werde ich den Job verlassen und ganz etwas anderes starten. Bis dahin wird auf meinen Blogs anscheinend alles auf kleinerer Flamme gehalten bevor es danach wieder richtig losgeht.

Britische COOP - Kette gegen Waren aus israelischen Siedlungen


 Photo: Islam Watch
B"H

Überrascht dürften sich nicht allzu viele israelische Siedler zeigen, dass ihre Erzeugnisse von diversen britischen Supermärkten wie COOP boykottiert werden und stattdessen palästinensische Produkte in den Regalen landen. Siehe dazu





Innerhalb der letzten Jahre entwickelte sich England zu einer Hochburg der arabischen Welt. Selbst Miss Marple würde sich heute nicht mehr zurechtfinden, denn ganze Landstriche werden ausschliesslich nur noch von Moslems bewohnt. Wundert es da, dass auch die Supermärkte auf Arabisch machen ?

Bohlens "Superstar" versagt im Englischen

B"H

Schlimm, schlimm ! Wollt Ihr einmal einen der furchtbarsten Akzente im Englischen hören ? Schwyzer - Dütsch und Englisch. Arrgghhh !!! 

Ich werde das Lied einmal ein paar meiner Freunde vorspielen, die englische Muttersprachler sind. Und mit dem Trash - Superstar Luca bringe ich sie damit garantiert auf die Palme.:-)

 "Luca, verzichte in Zukunft auf die englische Sprache !"

Leserfrage: “Auf nach Israel ?"

B"H 

Bevor ich diese Leseranfrage individuell per e – mail beantworte, gebe ich allgemein an dieser Stelle nochmals den Rat die Finger davon zu lassen, sich einfach ins Flugzeug zu setzen, um nach Israel zu fliegen und dort zu leben. Ich weiss nicht, wie viele Male ich bereits berichtete, dass ein Nichtjude nicht einfach so in Israel niederlassen darf. Wie in jedem anderen Land existieren auch hierzulande Gesetze. Israel ist ein jüdisches Land und das soll auch so bleiben. 

Es wäre interessant eine Bericht von den Leuten zu bekommen, die das dennoch einmal wagten und ggf. abgeschoben worden sind. Wer mit Touristenvisum dasteht, der hat keine Chance. Wie denn auch auf dem Arbeitsmarkt, bei den Versicherungen oder der Krankenkasse ? Selbst die Banken eröffnen einem lediglich ein Touristenkonto, was viel mehr an Gebühren verschlingt. Der ewige Kampf um die Visaverlängerung beginnt, bis dann die Aufforderung kommt, das Land zu verlassen. 

Der allerwichtigste Rat aber ist: Wer es in seiner Heimat nicht schafft, der schafft es auch woanders nicht. Ob das WOANDERS nun Israel, Kanada, Australien oder Mallorca lautet, spielt dabei keine Rolle.

Freitag, 27. April 2012

Aus der Arbeitswelt

B"H 


Bis vor einem Jahr war bei uns auf der Arbeit alles bestens organisiert. Vielleicht, weil damals das Team anders aufgebaut war als heute. Okay, die Bezahlung ist mies und fast jeder hängt in zwei festen Jobs um sich zu finanzieren, doch seit wir die zwei Studenten bei uns arbeiten haben, geht alles nur noch den Bach hinunter. Zumal sich die Beiden untereinander nur bekriegen. In einem Monat bin ich dort raus und gar nicht mehr daran interessiert, wie es weitergeht. Eines jedoch habe ich gelernt: Hut ab vor allen, die in der Gastronomie arbeiten ! Vom Koch bis zum Service – Bereich. Ein Knochenjob, der einem wenig gedankt wird. 


Einer der beiden besagten Studenten ist Künstler und verspürt stets den Drang, allen anderen seine persönlichen sozialen Stories aufzudrängen. Wie ein Sozialarbeiter. Aus lauter falscher Fürsorge gibt er der Kundschaft dazu noch Rabatte. Wer angibt, kein Geld zu haben, kriegt vom Studenten fast alles umsonst. Ehrlich gesagt, sehe ich ihn nicht mehr lange im Betrieb verweilen. 




Kioskgraffiti - Gesehen in Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke


Tel Aviv samt Küstenregion ist mental anders drauf als Jerusalem. Es wird geschuftet, wobei das Zwischenmenschliche nicht auf der Strecke bleibt. In Jerusalem jedoch gibt es Leute, die mit ihren Biographien und "alles ist so heilig" aufwarten. Vor allem die Anhänger des lange verstorbenen Hippie - Rabbi Shlomo Carlebach oder alles, was sich "totally modern" Orthodox nennt. So etwas geht mir voll auf die Nerven und ich habe keine Lust, mir ewig lange Stories der Leute anzuhören und von Neueinwanderern all das "Spirituelle" zu ihrer Aliyah (Einwanderung nach Israel). Ich habe BWL studiert und meine Uhren ticken da pragmatisch anders. Vielleicht passe ich deswegen so gut an die Küste und fühle mich in der Arbeitswelt sowohl als auch privat sauwohl.:-)

Donnerstag, 26. April 2012

Man feiert

B"H

Tel Aviv feierte die ganze Nacht durch und bis heute morgen um 7.00 Uhr dröhnte die Musik der Nachbarn. Jetzt ist alles ruhig und es wird geschlafen. Nicht bei mir, denn ich muss nämlich gleich zur Arbeit. Trotz des hohen Gehalts mit Feiertagsaufschlag, wäre ich viel lieber daheim geblieben. Der einzige Trost: Ich arbeite in dem Job nur noch wenige Wochen.

Die israelische Bevölkerung klemmt sich heute gemeinschaftlich den Grill unter den Arm und zieht aus ins Freie. Parks und jeglicher Fleck Natur werden vom Würstchengeruch umgeben. Am Tel Aviver Strand wird es gegen mittag die traditionelle Flugshow der israelischen Luftwaffe geben.


Tel Aviv gestern abend



Zur Feier des Tages wickelte die AROMA Kaffeehauskette ihr traditionelles Stück Schokolade in eine Flagge.



Bei der Hauptveranstaltung am Kikar Rabin.









Photos: Miriam Woelke

Choref 73 - Winter 73

B"H

Eines der bekanntesten Lieder Israels: "Winter 73 - Choref 73"

Happy Birthday, Israel !!!

B"H 

Photos von der heutigen Veranstaltung zum 64. Unabhängigkeitstag am Kikar Rabin in Tel Aviv. Die Stimmung war super und die Bühnenshow nicht so langweilig wie im vergangenen Jahr. Mit Schlafen ist heute nicht viel, denn überall in der Stadt steigen Parties. Und das, wo ich morgen früh aufstehen und am Feiertag arbeiten muss. 


Flaggen, Flaggen, Flaggen





Ich hasse die Spraydosen der Kids :-)























Photos: Miriam Woelke

Mittwoch, 25. April 2012

Tagesverlauf Yom HaZikaron

B"H 

Den ganzen Tag über wird heute der gefallenen Soldaten gedacht und es finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Um 11.00 Uhr ertönt ein zweiminütiger Sirenenton und das gesamte öffentliche Leben kommt zum Stillstand. Abends gegen 20.00 Uhr beginnen die Feierlichkeiten zum 64. Unabhängigkeitstag und ich werde zur Hauptveranstaltung vor dem Tel Aviver Rathaus gehen, Bilder machen und diese am späteren Abend in die Blogs stellen. 

Die Veranstaltung selber beginnt um 21.00 Uhr auf dem Kikar Rabin. 


Der Kikar Rabin im vergangenen Jahr.

Photo: Miriam Woelke

Dienstag, 24. April 2012

Israel gedenkt und feiert mit Flaggen


Israelfahnen am Azrieli Tower in Tel Aviv.



Flagge in der Azrieli Mall



Flagge am Community Center im Stadtteil Neve Zedek



Ebenfalls in Neve Zedek

Photos: Miriam Woelke

Statistiken zum 64. Jahrestag Israels

B"H 

Morgen abend beginnt der israelische Unabhängigkeitstag und, wie immer, erfolgen dazu aktuelle Statistiken. Werfen wir einmal einen Blick darauf und stellen erstaunt fest, dass unser Land fast 8 Mio Einwohner hat. Mich zumindest hat das Ergebnis überrascht. 

- Derzeit leben 7, 881,000 Menschen in Israel. Im Mai 1948 waren es noch 806,000 Bewohner. 

- Aktuelle Angaben besagen, dass fast 5,931,000 Bewohner Juden sind. Prozentual sind dies 75.3%. 

- Der arabische Bevölkerungsanteil mit 1,623,000 Bewohnern steht für prozentual 20.6%. 

- 4,1% der Bewohner sind Neueinwanderer und deren Kinder, die vom Innenministerium als Nichtjuden geführt werden. Hierbei handelt es sich zumeist um Leute aus Russland. Ihre genaue Anzahl liegt bei 327,000 Bewohnern. 

- Seit dem letzten Unabhängigkeitstag im vergangenen Jahr sind in Israel 161,000 Babies geboren; 39,000 Bewohner sind verstorben. Ungefähr 19,000 Neueinwanderer sind ins Land gezogen und ca. 8000 Bewohner haben das Land verlassen. 

- Insgesamt stieg die Anzahl der Bevölkerung um 1,8% (137,500 Menschen). 

Heute abend und morgen wird der gefallenen Soldaten und Terroropfer gedacht. Die aktuelle Statistik lautet, dass seit der Staatsgründung im Jahre 1948 insgesamt 22,993 Soldaten gefallen sind.

YOM HA’ZIKARON – Gedenktag für gefallene Soldaten & Terroropfer

B"H 

Der heute abend beginnende YOM HA’ZIKARON (Gedenktag gefallener israelischer Soldaten und Terroropfer) wird heute abend um 20.00 Uhr mit einem landesweiten Sirenenton eingeleitet. 

An Touristen im Land: 

Die Geschäfte (einschliesslich des Tel Aviver AM:PM), Cafes, Kinos, Shopping Malls oder Restaurants schliessen heute bereits gegen 18.30 Uhr. Jegliche Vergnügungen sind untersagt. 

Eltern berichten in Radio und Fernsehen von ihren gefallenen Kindern. Soldaten berichten von gefallenen Kameraden und da Israel ein kleines Land ist und jeder jeden kennt, geht die Trauer fast alle an. Am Mittwoch morgen ertönt um 11.00 Uhr nochmals ein Sirenenton. Gegen abend kommt allmählich Stimmung auf, denn gegen 20.30 Uhr beginnen die Feiern zum 64. israelischen Unabhängigkeitstag. Von der Trauer in die großen Parties. Ein Symbol für die Geschichte des jüdischen Volkes, welches da abwechselnd Trauer und Leid erfuhr. 


 Man zeigt Flagge zum anstehenden Feiertag wie derzeit in der Tel Aviver Shopping Mall im Azrieli Tower.

Photo: Miriam Woelke


Schon einmal vorab: Wer morgen abend (Mittwoch) in Tel Aviv ist, kann die landesweit größte Feiern zum Unabhängigkeitstag live miterleben. Auf dem Kikar Rabin vor dem Rathaus um 21.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber es wird ein riesiges Gedränge herrschen und natürlich ein wahnsinniges Polizeiaufgebot. 



Bilder vom Kikar Rabin (2011)

Photos: Miriam Woelke



Was gibt es zu sehen ? Auftritte von israelischen Popstars, Volkstänze Jugendlicher zur Geschichte Israels, vielleicht einige Videovorführungen zur Geschichte des Staates und natürlich Ansprachen von Knessetabgeordneten. Trotz all des Aufgebots warten wir alle nur auf eines: Auf das Feuerwerk !!! Danach zieht es viele heim und bei den Jugendlichen geht die Party erst richtig los. Schlafen kann man eh nicht viel, denn überall in der Stadt steigen Parties und damit der Lärmpegel. 

Die Bierleichen können morgens am Strand eingesammelt werden.

Montag, 23. April 2012

Etwas zur Zukunft


Ramat Gan zwischen Tel Aviv und Bnei Brak gelegen

Photo: Miriam Woelke
B"H

Mein Ziel wird nun doch nicht Jerusalem, sondern Ramat Gan lauten. Ich werde in einiger Zeit umziehen und habe vor, im Grossraum Tel Aviv zu bleiben. Allerdings im etwas billigeren Ramat gan, welches den Vorteil besitzt, an den haredischen (ultra - orthodoxen) Teil der Stadt Bnei Brak zu grenzen. Ultra - orthodoxe Juden (Haredim) sind bekanntlich das Hauptthema meiner relig. Blogs und es wird Zeit, dass ich in der Richtung wieder viel mehr unternehme. 

Mehr dazu hier:

http://hamantaschen.blogspot.com/2012/04/zur-zukunft.html

Berücksichtigungen bei der Aliyah nach Zfat (Safed)


Teil der Neustadt von Zfat

Photo: Miriam Woelke
B"H 

Vor ein paar Monaten verfasste ich einen Artikel für Neueinwanderer in die nordisraelische Kleinstadt ZFAT (Safed). Deutschsprachige Neueinwanderer betrifft das Thema eigentlich kaum, denn in meinen fast drei Monaten Zfat und Tiberias (Oktober 2010 – Januar 2011) traf ich keinen einzigen deutschsprachigen Bewohner der Gegend. Wenn man einmal von einigen deutschen Christen im Großraum Tiberias absieht, aber das ist nicht mein Ding mich mit Judenmissionaren abzugeben. 

Insbesondere englischsprachige Neueinwanderer zieht es in das kleine Städtchen Zfat. Vielfach religiöse Juden, die aufgrund der spirituellen kabbalistischen Geschichte der Stadt ankommen. Nicht nur das, sondern weil viele von ihnen genau so günstige Mietpreise suchen, obwohl, aufgrund der hohen Nachfrage, die Mieten in Zfat ebenso am Steigen sind und nicht mehr alles so billig zu haben ist. 

Gestern überhörte ich ein Gespräch zweier amerikanischer Neueinwanderer, in dem der eine angab, jetzt gleich mit dem Bus nach Zfat hinaufzufahren. "Man müsse halt realistisch sein und günstige Wohnungen suchen. Wer kann sich denn schon eine Bleibe in Tel Aviv oder der Küstenregion leisten ?" 

Ich wollte etwas einwerfen, doch befand ich mich mitten in der Arbeit und war zu busy. Gefragt hätte ich den Typen gern was ihm denn eine günstige Bleibe nützt, wenn er in Zfat wahrscheinlich erst gar keinen Job findet. Arbeit gibt es dort nämlich nicht und wovon will man dann selbst eine niedrige Miete zahlen ? Die Industrie besteht aus eine Kerzenfabrik und wer medizinische Kenntnisse besitzt, kommt vielleicht im lokalen SIEV HOSPITAL unter, aber sonst ? 

Zahlreiche amerikanische Einwanderer machen dann auf spirituelle Heiler oder Kunst. Manche vermieten Zimmer an Besucher, doch die Stadtverwaltung Zfat begrenzt die Anzahl der zu vermietenden Räume der Privathaushalte. Die gesamte Gegend ist alles andere als mit Jobs gesegnet und viele Bewohner leben halt von der Stütze. 

Wen es dennoch nach Zfat zieht, der sollte eines mitbringen: Finanzielle Absicherungen !

Der alte Bahnhof von Tel Aviv, Teil 2

B"H

Ein weitgehend unbekannteres Tourismusobjekt: Der alte Bahnhof von Tel Aviv. Nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen alten Busbahnhof !

Eine kleine Photoserie zum alten Bahnhof an der Hauptstraße zwischen Tel Aviv und Jaffa (Yaffo) startete ich bereits vor einigen Monaten: 

http://lebeninjerusalem.blogspot.com/2011/10/hatachanah-der-alte-bahnhof-von-tel.html

Gegründet von deutschen Christentemplern, die im Zweiten Weltkrieg von den Briten aus dem damaligen Palästina abgeschoben worden sind. Die Templer waren treue Nazis, huldigten Hitler und machten daraus auch in Israel keinen Hehl. 

Hier ein paar weitere Photos vom alten Bahnhof und im nachfolgenden dritten Teil der Serien bringe ich Erklärungen zu der besagten Templar – Familie WIELAND, die den Bahnhof gründete. Übrigens kann das Gelände kostenlos besichtigt werden und befindet sich verkehrsgünstig gelegen nahe des Strandes zwischen Tel Aviv und der Nachbarstadt Yaffo.

Link:



Der Eingang zum Bahnhofsgelände, auf welchem die Gebäude heute als Restaurants, Gallerien, Cafes oder anderweitige Kunstplattformen genutzt werden.  









Copyright / Photos: Miriam Woelke

Ägypten einst und heute


Gewalt im israelischen Fussball

B"H 

Politik, hin oder her … In Israel verdrängte ein ganz anderes Thema die üblichen Schlagzeilen. Gestern abend sahen wir das Ergebnis in den Abendnachrichten im Fernsehen. Auf allen Kanälen wurde die Ansprache des Vorsitzenden des israelischen Fussballbandes, Avi Luson, live übertragen. 

Der israelische Fussball ist alles andere als friedlich. Verfeindete Fans und selbst Spieler gehen aufeinander los und die Mannschaft von Hapoel Petach Tikwah gilt als einer der Gewaltbrennpunkte. Was sich jedoch am vergangenen Freitag beim Spiel von Ramat Gan gegen Lod abspielte, verschlug selbst den Sportmoderatoren die Sprache. Spieler von Ramat Gan gingen auf den Trainer von Lod los und umgekehrt. Am Ende prügelten sich Spieler und Trainer. Die Polizei ging sofort dazwischen und hinterher gab jeder jedem die Schuld. Das Resultat waren drei verletzte Spieler und ein Endergebnis von 1:1. 

Avi Luson zusammen mit Sportministerin Limor Livnat sagte daraufhin alle weiteren Erstligaspiele für den Samstag abend ab. Luson meinte gestern, dass die Gewalt in letzter Zeit Überhand nehme und jeder Spieler einmal über seine Taten nachdenken solle. So sei der israelische Fussball kein Vorbild für die Fans. 


Das Video zeigt das Geschehen vom letzten Freitag. Es spielen (kloppen sich) Ramat Gan und Lod im Stadion Winter in Ramat Gan.


Feierabendverkehr in Tel Aviv


Zwischen den drei Azrieli Towers und dem Verteidigungsministerium.

Photo: Miriam Woelke

Sonntag, 22. April 2012

e – mails

B"H 

Innerhalb der letzten Woche sind bei mir unzählige e – mails von Bloglesern eingetroffen, die es noch zu beantworten gilt. Ich bitte um etwas Geduld und werde versuchen, morgen einen Großteil zu beantworten.

GOOGLE und FACEBOOK schielen auf PINTEREST

B"H 

Seit Monaten steht die social network site PINTEREST ganz oben hinter Facebook und Twitter. Ganz besonderer Beliebtheit erfreut sich PINTEREST in den USA, doch auch in meinem Bekanntenkreis kenne ich Leute, die manchmal stundenlang dort surfen. Nur so "for fun". 

Auf PINTEREST werden Photos hochgeladen und die ganze Welt kann sie dann anschauen. Vom Kuchen bis hin zum Strandphoto. Recht viele tolle Photos, doch PINTEREST hat ein Copyright Problem, welches lautet: Jeder darf die Photos klauen ! 

Ich besitze ein PINTEREST Account und nutze es ab und zu für Photos, die nicht unbedingt toll geworden sind oder die ich nicht mehr brauche. Allerdings habe ich mich seit meinem Facebook – Rückzug noch nicht wieder bei PINTEREST eingeloggt. Wobei ich damit auf einen weiteren Knackpunkt zu sprechen komme: Die Mehrheit der PINTEREST User loggt sich über das Facebook Account ein und Mark Zuckerberg schielt schon lange auf den Erfolg von PINTEREST. 

Der Business Insider läßt nun die Frage aufkommen, ob Facebook sowie Google PINTEREST nicht längst auf ihrer Einkaufsliste haben. Immerhin könnte so der Kunden – und Informationsstamm noch weiter ausgebaut werden.

Freitag, 20. April 2012

Wie Israels BANK LE’UMI Holocaust – Opfer beklaute

B"H 

Vor Jahren wurde aufgedeckt, dass Israels Großbank, "Bank Le’umi", die Gelder derjenigen Anleger, die in der Shoah umgekommen waren, einfach für sich behielt. Mehr dazu HIER !

Ein Skandal und ich bin froh, nicht gerade bei dieser als eh unfreundlich geltenden Bank zu sein.

Die israelische BEITAR - Jugend boykottiert deutsche Produkte

B”H 

Der gestrige Sirenenton zum israelischen Holocaust – Gedenktag YOM HA’SHOAH. Im Video sehen wir den Sha’ul HaMelech Boulevard in Tel Aviv.

  

Die israelische BEITAR – Jugend versammelte sich gestern, wie in jedem Jahr zum YOM HA’SHOAH, vor der Deutschen Botschaft in Tel Aviv, um daran zu erinnern, wer den Holocaust ausführte. Außerdem steht BEITAR bereits lange Zeit dafür, deutsche Produkte zu boykottieren. 

Ich kenne heute recht viele religiöse Juden der zweiten und dritten Generation, die jegliche deutsche Produkte boykottieren und im Leben nicht nach Deutschland reisen würden. 

Donnerstag, 19. April 2012

Keine Zukunft mit (Yair) Lapid


Im Hebräischen reimt sich der Spruch, im Deutschen nicht: "Keine Zukunft mit Lapid – Ejn Atid Im Lapid"

B"H

Der israelische Alltag besteht vielfach aus Stickern. Vor ein paar Jahren vielleicht noch mehr als heute. 

Hier aber ist ein neuer Sticker, der auf den Neu – Politiker und Ex – Journalist Yair Lapid anspielt. Immer noch hat Lapid keine richtige Partei zusammengebastelt und ein Programm gibt es noch weniger. Vielleicht ist er vergleichbar mit den deutsche PIRATEN, wenn auch nur als One – Man – Show.

Schilder in Jerusalem

B"H 

Die Mehrheit der Beschilderung in Jerusalem findet dreisprachig statt: Hebräisch, Englisch und Arabisch. 





Photos: Miriam Woelke

Ich bin raus aus Facebook !

B"H 

Wer mich auf Facebook sucht, findet nichts weiter als ein deaktiviertes Account vor. Ich bin weg von dort und weine diesem Social Network keine Träne nach. Überhaupt bin ich alles andere als einer dieser Social Network Freaks. Was mir jedoch gefällt ist Google +, denn dort werden interessante Inhalte in Blogform verfasst. Themen, die mich interessieren wie Astronomie, Psychologie, Technologie, Physik, Wissenschaft, Design oder Photographie. Zu Facebook zieht mich nichts mehr und ich bin lediglich auf Google + zu finden. 

Allen Facebook Freaks noch eine tolle verschwendete Zeit !:-)))

Live aus dem Jerusalemer Holocaust - Museum YAD VASHEM

B"H

Ich bin alles andere als ein Freund von Präsident Schimon Peres, aber manchmal bringt er etwas auf den Punkt. Wie hier in seine gestrigen Rede zum heutigen israelischen YOM HA'SHOAH:


Die gestrige offizielle Einleitung zum jährlichen nationalen Holocaust – Gedenktag fand, wie gewohnt, im YAD VASHEM statt. Hier ein Video mit der gesamten Live – Veranstaltung, die von den israelischen Fernsehstationen übertragen wurde.