Mittwoch, 16. Januar 2008

Rentner in Not

B"H

Das Pensionärsleben in Israel ist alles andere als leicht. Besonders dann nicht, wenn die Rente nicht hinten und vorne reicht. Diejenigen, welche Gelder aus dem Ausland (wie z.B. Deutschland, USA, etc.) bekommen, können sich noch glücklich schätzen.

Kaum eine Branche in Israel wächst so stark wie die Versicherungsbranche. Seit ca. zwei Wochen ist es endlich gesetzlich geregelt, dass jeder Arbeitnehmer eine Rentenversicherung bekommt. Aber was ist mit den Leuten von früher ? Wer hat da Rentenanspruch ?

Mit dem Rentenalter erwartet einen normalerweise eine Mindestrente von 1500 Shekel (300 Euro). Davon kann keiner leben und es ist immer empfehlenswert, rechtzeitig eine private Rentenversicherung abzuschliessen. Staatsbedienstete incl. der Uniangestellten haben besondere Vergünstigungen. Ebenso bieten große Betriebe Betriebsrenten an. Wer die bekommt, ist fein raus. Dem Rest bleibt halb am Hungertuch zu nagen. Nur nicht krank und zum Pflegefall für die Familie werden. Wer soll das zahlen ?

Aber nicht nur de Rente selbst macht allen zu schaffen. Seit einigen Monaten geht eine neue bisher unbekannte Schreckensbotschaft um. Immer mehr Rentner werden brutal überfallen und dabei sogar zusammen geschlagen. Ob das draußen auf der Straße ist oder drinnen im vertrauten Heim. Die Polizei weiß sich kaum Rat und die in der Koalition vertretenen Rentnerpartei "Gimla'im" fordert drastisches Durchgreifen. Da vergreifen sich alkoholisierte Jugendliche an den Rentner und prügeln sie ohne Grund zusammen. Die Photos mit den Auswirkungen sehen wir am Tag danach in der Presse.

Bisher ist nichts geschehen ausser leeres Gerede der Politiker. Wie fast überall haben auch die israelischen Rentner keine besondere Lobby und so hoffen wir, dass nicht noch Schlimmeres geschieht.

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