nur habe ich bisher nicht so recht mitbekommen, wann genau er eintrifft. Anscheinend heute Nacht denn angeblich soll morgen früh schon die Gegend um das Jaffa - Tor gesperrt werden. Ob das stimmt, entzieht sich meiner Kenntnis, denn in der Zeitung hieß es, dass Bush erst am Donnerstag die Altstadt besuche.
Fakt ist, dass das gesamte Weisse Haus sich ins Jerusalemer King David Hotel verlagert oder schon verlagert hat. Seit Tagen treffen auf dem Ben Gurion Flughafen unermüdlich US - Flieger ein, die das Bush - Gepäck und sein riesen Gefolge einfliegen. Wer derzeit in Jerusalem ein Hotelzimmer sucht, hat Pech gehabt, denn bis zu seiner Abreise am Freitag wird er von 7000 Polizisten beschützt werden und die sind es denn auch, welche die Mehrheit der Hotelzimmer besetzen. Zusätzlich schleppt Bush auch noch sein eigenes Personal an.
Das King David Hotel steht bis Freitag Abend für Otto Normalverbraucher nicht zur Verfügung, denn Bush okkupiert das gesamte Hotel. Vor dem Hotel ziert eine weisse Planewand die Zufahrten, denn von außen soll nicht eingesehen werden können, wie der Präsident aus seinem Wagen steigt.
Die Checkpoints um Jerusalem wurden in Alarmbereitschaft versetzt und zugleich wurden neue errichtet. Die Palis haben es dieser Tage nicht einfach in die Stadt zu gelangen. Ab Morgen geht es auch uns an den Kragen, denn wir gehen einem riesigen Verkehrschaos entgegen, was auch mich mitbetrifft. Mein Bus passiert das King David Hotel, was eine Katastrophe werden wird. Umleitungen, Staus, man muss sich auf alles gefasst machen.
Freitag morgen wird Bush das Holocaust Museum Yad Vashem besuchen und am Nachmittag in die arab. Länder weiterfliegen.
Unglaublich, wie ihm alle israel. Politiker hinterherkriechen. Olmert trieb es sogar so weit, Bush zu den Kirchen samt Ölberg begleiten zu wollen. Das Weisse Haus dagegen wiegelte ab und es hiess, der Präsident wolle privater Natur die Kirchen aufsuchen.
Aber nicht nur Olmert zieht eine Schleimspur hinter sich her. Die Opposition mit Benjamin Netanyahu steht nicht hinten an. Insgesamt wird George Bush 50 israel. Persönlichkeiten die Hand reichen. Dabei eingeschlossen sind die Oberste Richterin Dorit Beinisch sowie der Präsident der Bank Israel, Stanley Fisher (selbst Amerikaner).
Da kann Bush einem nur leid tun und hoffen wir einmal, dass er nicht auf all den Schleimspuren ausrutscht.
Liebe Miriam Woelke,
AntwortenLöschenwenn Ihr Blog "Leben in Jerusalem" u. a. auch die Überschrift 'Sarkastische Stories' trägt, so finde ich Ihren Bericht über Bush's Besuch in Israel doch sehr negativ. Man muß Bush's Politik ja nicht gutheißen (ich tue es auch nicht), aber immerhin ist er noch Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Als dieser besucht er offiziell Israel, was man als positive und gut gemeinte Geste deuten muss, politisch gesehen. Im umgekehrten Fall (würde er verkünden, Israel interessiere ihn nicht bzw. wäre zu gefährlich für ein Besuch) gäbe es triftige Gründe, sich aufzuregen.
Die Sicherheit bei einem Staatsbesuch steht nun mal an erster Stelle, so unangenehm das für die Bürger sein mag.
Trotzdem liebe Grüße
Margot Kratz
B"H
AntwortenLöschenFuer Israel geht es um mehr und insbesondere natuerlich um Jerusalem.
Es geht um die Teilung unserer Stadt und leider verstehen nur Wenige von ausserhalb diese Ernsthaftigkeit.
Liebe Miriam Woelke,
AntwortenLöschenich möchte ein Mißverständnis ausräumen. Ich bin nur der Meinung, Bush's Israelbesuch lenkt das politische Augenmerk für wenige Tage endlich in positivem Sinne auf Israel.
Die Sorgen um eine evtl. Teilung Jerusalems teile ich mit Ihnen von ganzem Herzen. Jerusalem muss die ungeteilte Hauptstadt Israels bleiben. Daher habe ich auch die Petition unter
"www.onejerusalem.org/" unterschrieben und hoffe, dies werden noch viele Menschen gleichtun. Vielleicht können Sie die Adresse der Petition veröffentlichen.
Liebe Grüße
Margot Kratz
B"H
AntwortenLöschenHi Mine,
ich habe den ersten Kommentar nicht uebel genommen, aber leider ist es so, dass tatsaechlich viele den wahren Grund des Bush - Besuches uebersehen. Es geht um die Teilung unseres Landes und unserer Hauptstadt.
In positivem Sinne ?
Ich weiss nicht, denn im Ausland schaut man meistens nur auf die Palaestinenser. Aber derlei Vorurteile brauche ich nicht ausfuehren, denn die kennt jeder aus Erfahrung.
Ich denke, wir sind hier zu sehr realisten und erwarten uns nicht allzu viel von dem Besuch. Das gilt uebrigens fuer beide Seiten.
Der heutige Bush - Besuch in Ramallah hat Abu Mazen sicher geholfen. Niemand besucht Ramallah und ploetzlich steht der maechtigste Mann der Welt vor der Tuer. Da wird die Hamas in Gaza recht neidisch blicken.
http://onejerusalem.org/blog/index.asp
Die Site hatte ich schon einmal veroeffentlicht und nehme sie jetzt in meine Linksammlung auf.
Uebrigens laeuft die Initiative unter der Schirmherrschaft von Natan Sharansky.
Gruesse aus dem kalten Jerusalem.
Miriam