B"H
Fuer Wohnungssuchende in Tel Aviv und Jerusalem sind die Monate Juli / August die wahre Hoelle. Wer gerade einmal kein Student sein sollte, ist schon am Telefon von der Frage: "Bist Du Student"? vollkommen genervt. Entweder wollen Vermieter oder WG - Bewohner nur Studenten oder ueberhaupt keine.
Ich bin in der gluecklichen Lage, keine neue Bleibe suchen zu muessen, aber bei der Mehrheit der Jerusalemer laeuft gewoehnlicherweise jeden Sommer der einjaehrige Mietvertrag aus. Entweder verlaengert man oder es wird gefluechtet. Vor allem, weil der Vermieter meint, er muesse gleich 200 Dollar mehr verlangen.
Also sind in israelischen Grossstaedten immer alle irgendwie auf Wanderschaft. In diesem Jahr hier und im naechsten dort. Richtig nervig ist erst das Gesuche. Gluecklicherweise gibt es gute neue Internet - Sites mit Wohnungsangeboten. In meiner Vergangenheit war ich ansonsten immer guter Kunde bei "Maagar Meida" in der Fussgaengerzone. Dort gab es Listen fuer teures Geld. Jeden Tag kann man sie abholen und sich neuesten Wohnungsangebote durchlesen. Zwischenzeitlich ist Maagar Meida aber dermassen teuer geworden, dass sich ein Gang dorthin nicht mehr lohnt.
Das Internet hat mehr zu bieten und liefert die Photos der Wohnung gleich mit. Und das alles ohne laestige Gebuehren.
Wohnungssuche ist immer eine Qual. Unzaehlige Anrufe und Israelis haben die schlimmeAngewohnheit, schon am Telefon alles auszuspionieren. Wer man ist, was man macht, ist man Single oder macht sonst irgendwelchen Laerm ?
Meine interessantesten Wohnungsbesichtigungen hatte ich vor mehr als zehn Jahren im Grossraum Tel Aviv.
Einmal kam ich morgens in Petach Tikwa an, wo eine junge Frau ein Mitbewohnerin suchte. Sie oeffnete und vor mir stand eine ziemlich schwergewichtige Dame. Sie starrte mich an und meinte zu mir: "Du bist ja duenn".
Was hatte sie denn erwartet ? Am Telefon jedenfalls fragte sie mich nicht nach meinem Gewicht.
Kurz gesagt, ich bekam das Zimmer bei ihr nicht. Der Grund schien klar. Vielleicht haette ich einfach mehr fruehstuecken sollen.
In Jerusalem hatte ich ein viel besseres Erlebnis. Ich wohnte in einer WG mit zwei Polizisten. Besser gesagt zuerst war es nur einer und dazu eine junge Frau, die beim israel. TV arbeitet. Als sie auszog, um mit ihrem thailaendischen Wan Tan - Koch zusammenzuziehen, entdeckte der Polizist bei einer Inspizierung in ihrem Zimmer doch gleich eine tote Katze. Oder besser gesagt, das uebriggebliebene Skelett.
Er schlug mir vor einen Rabbiner zu holen, um das Zimmer von eventuellen Vodoo - Opferungszeremonien zu befreien. Der Rabbi kam dann nicht, dafuer aber ein neuer Polizist.
Dies sind vielleicht zwei Extremfaelle, aber ich bin mir sicher, dass jeder so seine Stories ueber die Wohnungssuche hat. Wer in Jerusalem sucht, der sollte das, wenn moeglich, bis zum September oder Oktober hinausschieben, denn da gibt es wieder mehr Angebote.
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