Freitag, 2. Juli 2010

Deutliche Worte im Fall Gilad Shalit

B"H

Seit Sonntag marschiert Familie Shalit durch das Land und mit ihnen einige Hundert / Tausend Leute. Darunter sogar einige LIKUD - Mitglieder und Popsänger wie Eyal Golan. Heute wird der Shalit - Marsch in Netanya erwartet. Danach geht es hinunter bis an die Grenze zu Gaza, wo ein riesen Konzert zugunsten von Gilad Shalit stattfinden wird. Man stelle sich vor, die israelische Philharmonie spielt am Gazastreifen; weiterhin tritt Shlomo Artzi auf. Am 8. Juli endet der Marsch vor dem Hause Netanyahus in der Gaza Street in Jerusalem. Es sei zu bedenken, dass es sich bei dem Haus um den regierungsmässigen Wohnsitz eines jeden Premiers handelt. Netanyahu hat seine Privatwohnung (eine zweite befindet sich Caesarea) weiter unten in der Gaza Street und bewohnt nicht das offizielle Gebäude. Auch Ehud Olmert blieb während seiner Amtszeit in seiner Privatwohnung in Jerusalem / Katamon wohnen. Der letzte Premier, der tatsächlich im offiziellen Regierungshaus lebte war Ariel Sharon.

Seit Monaten haben die Shalits ein Zelt vor dem offiziellen Gebäude stehen, welches weitgehend von Shalit Anhängern geleitet wird. Dort wollen Noam, Avivah und Gilad Bruder Yoel nach Beendigung des Marsches solange verweilen, bis Gilad freikommt. Das aber kann noch dauern, denn gestern sprach Benjamin Netanyahu auf einer extra einberufenen Pressekonferenz deutliche Worte:

1. Man sei bereit auf 1000 von der Hamas eingeforderten Pali - Häftlinge freizulassen.

2. Es kommen jedoch keine Schwerverbrecher, die das Leben mehrerer Israelis auf dem Gewissen haben, frei.

3. Die freizulassenden Terroristen werden ins Ausland bzw. in den Gazastreifen abgeschoben und dürfen nicht in Israel bleiben.

Die Hamas fordert sämtliche hochkarätigen Terroristen freizulassen und diese danach in ihre Dörfer in Samaria und anderswo zurückkehren zu lassen. Nebenbei droht die Hamas, den "Preis" für Shalit nochmals heraufzusetzen. Netanyahu sagte gestern, man sei bereit zu zahlen, doch NICHT UM JEDEN PREIS ! Er als Premierminister trage die Verantwortung für alle Israelis und es sei anzunehmen, dass ein Marwan Barghouti und alle anderen Terroristen nach einer eventuellen Freilassung ihre Terrorakte wieder aufnehmen und so weitere Hunderte (oder wieviel auch immer) Israelis töten.

Damit gebe ich Netanyahu vollkommen Recht ! Es ist klar, dass die Shalits nur an ihren Sohn denken, doch was ist mit all den anderen Familien, die Leid ertrugen und vielleicht ertragen werden ?

Als Vater Noam Shalit von Netanyahus Stellungnahme hörte, äußerte er sich stocksauer. "Nur" Emotionen helfen in dem Falle jedoch nicht weiter und wenn Noam Shalit sagt, es sei der Wille des Volkes, auf die Hamasforderungen einzugehen, dann irrt er sich gewaltig.

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