Mittwoch, 15. September 2010

Tiberias ist wie New York

B"H

Als ich das letzte Mal in Tiberias weilte und mit Freunden endlich in einer AROMA - Filiale (israel. Kaffeehauskette) eintraf, war mir klar: 
Gegenüber Safed (eine Stunde nördlich von Tiberias) ist Tiberias am See Genezareth (Kinneret) wie New York. Hier gibt es alle möglichen Läden und nichts wird zur Qual beim Suchenprozess. Zwar ist auch Tiberias Provinz, doch so schlimm wie Safed nun doch wieder nicht. Trotzdem gehören beide Orte, neben Jerusalem und Hebron, zu den vier Heiligen Städten Israel. In Tiberias tagte der Sanhedrin, nachdem der Zweite Tempel von den Römern zerstört worden war und darüber hinaus sind viele wichtige talmudische Rabbiner in und um die Stadt beerdigt worden.

Einen Tag vor dem höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur, am morgigen Donnerstag, werde ich einen Tag lang in Tiberias sein und versuchen, das Talmudische des Ortes zu ergründen. Am Freitag geht es zurück nach Jerusalem, wo gegen ca. 17.00 Uhr der Yom Kippur beginnt.

Wer sich als Tourist in Jerusalem aufhält:
Außer im arabischen Stadtteil sind sämtliche Einrichtungen sowie Geschäfte ab 14.00 Uhr geschlossen. Auch fahren danach kaum mehr Busse. Wer reisen will, der tue dies früh am Morgen, um das Nachmittagschaos zu unterwandern.

Freitag abend - Samstag abend (Versöhnungstag) sendet der israelische Rundfunk nicht und das TV hat gleichsam Sendepause. Nichts geht mehr und wer freie Straßen sehen will, der tue dies am Yom Kippur.
Die Mehrheit der Juden befindet sich fast den gesamten Tag über in der Synagoge, denn ein Jeder sucht ein gnadenvolles G - ttesurteil für das Neue Jahr. Ferner sei anzumerken, dass der Kippur ein JÜDISCHER Feiertag ist und Nichtjuden nichts mit ihm zu tun haben. Ich erwähne dies, da nicht wenige fanatische (meist deutsche) Christen gerade dann an der Klagemauer über Juden herziehen. An Yom Kippur fällt immer wieder auf, wieviele deutsche Touristen gerade dann an der Klagemauer stehen. Allgemein gesprochen werden die fastenden Juden angestarrt, wobei sich der nichtjüdische Tourist mampfend eine Falafel reinzieht. Ganz so wie im Kino mit Popcorn.

Jetzt vor dem Yom Kippur zieht es Tausende Israelis aus allen Landesteilen zur Kotel (Klagemauer). Die Restaurants in der Jaffa Road haben momentan nachts über geöffnet. So stark ist der Andrang und das Business.

Eine schlechte Nachricht für die Zeit nach den ganzen Feiertagen:
Der Brotpreis zieht wieder kräftig an !



Links zu Tiberias u.a. hier:


Wobei ich mehrere Photos in den Blog gestellt habe ! 


Alles zum Yom Kippur HIER

2 Kommentare:

  1. Ich kann kaum glauben, was ich da von meinen Landsleuten lese - ich kann mich wirkich nur fremdschämen. Wie ignorant, arrogant und respektlos muss man denn sein, um so etwas zu machen? Ich bin echt fassungslos...

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  2. B"H

    Du wuerdest Dich wundern, was hier alles an der Klagemauer an Touristenkommentaren abgelassen wird. Insbesondere ueber ultra - orthodoxe Juden. Wie die rumlaufen, deren arme Kinder und sie alle haben J. umgebracht.

    Auch an diesem Yom Kippur waren viele Christengruppen unterwegs von denen viele nicht einsehen wollten, dass Yom Kippur ein jued. Feiertag ist. Sie versuchten partout in die Synagogen zu kommen, obwohl dort die Sitzplaetze am hoechsten Feiertag alle reserviert waren. Viele zogen die Masche ab, sie seien Juden und setzten sich ein Kipa auf. Frauen bedeckten ihre Haare. Es ist schlimm, das mitanzusehen und ich frage mich, warum sie einen jued. Feiertag nicht akzeptieren koennen.

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