Dienstag, 14. September 2010

Orthodoxe Rabbiner gegen die Armee - Konversionen

B"H

Es mag sich wieder einmal chaotisch anhören, doch in Israel ist bekanntlich fast alles möglich: Da wurden innerhalb der letzten Jahrzehnte mehr als 4000 nichtjüdische israelische Soldaten / innen innerhalb der Armee zum Judentum konvertiert und ca. 800 befinden sich momentan im Konversions (Giur) - Prozess, doch das israelische Oberrabbinat samt der zwei Oberrabbiner Metzger und Amar stellt sich quer. All jene, welche in der Armee zum Judentum konvertierten, sind anscheinend gar keine Juden.

Und wieder einmal steht das Giur - Thema zur Debatte. Ein Thema, bei welchem in Israel kaum mehr jemand durchsteigt. Eines allerdings steht fest: 

Eine Konversion zum Judentum muss orthodox erfolgen, wobei der Kandidat im Moment seiner Konversion vor dem Beit Din (Rabbinischem Gericht) eine ernsthafte Absicht haben muss. Auf meinem Hamantaschen - Blog habe ich in der Vergangenheit mehrere Male den Talmudischen Standpunkt beschrieben. Nämlich wann eine Konversion zum Judentum Gültigkeit besitzt.
Kabbalistische Literatur legt noch einen drauf: Ein Giur ist nur dann erfolgt, wenn der Kandidat eine "jüdische Seele" erhielt und dieses wiederum findet nur dann statt, wenn der Kandidat die Thoramitzwot hält.

All dem stimme ich uneingeschränkt zu und ich wunderte mich seit Jahren, dass die israelische Armee "Ex und Hopp Konversionen" durchführt. Junge Russen, Äthiopier oder wer auch immer, machten in der Armee einen Schnelldurchlauf und jahrelang war ich der Meinung, dass der Giur außerhalb der Armee eh nicht anerkannt wird. Die Anzahl der Gerim stieg drastisch an und anscheinend unterschrieben Rabbiner des Oberrabbinates diverse Konversionsurkunden. Jedoch ohne Zustimmung der israelischen Oberrabbiner oder sonstiger führenden Rabbiner des Oberrabbinates.

Das Verfahren ist kompliziert und eine detaillierte Ausführung erspare ich mir an dieser Stelle. Nur soviel: Armeekonvertiten werden nicht anerkannt und sind keine Juden.

Gestern abend kam es auf dem haredischen (ultra - orthodoxen) Radiosender "Kol ba'Ramah" zum Eklat. Der nationalrelig. Knessetabgeordnete Zevulon Orlev sagte, die Gerim der Armee haben ihre Konversion verdient, denn schliesslich dienen sie in der Armee. Alles habe seine Richtigkeit und Punkt.
Nach Orlev kam der haredische Rabbiner Nachum Eisenstein zu Wort. Rabbi Eisenstein ist mir persönlich bekannt, denn aufgrund meiner Beschwerde bezüglich eines in Deutschland tätigen Rabbis, begann Eisenstein nachzuforschen. Rabbi Nachum Eisenstein ist ein absoluter Spezialist auf dem Gebiet der falschen Konversionen zum Judentum und jagt jeden Rabbi, welcher derlei Konversionen durchführt, gnadenlos. 

Im Interview auf "Kol ba'Ramah" sagte Rabbi Eisenstein, dass der Dienst an der Waffe nichts mit der Religion zu tun habe. "Toll, dass diese Nichtjuden in der Armee dienen, aber eine Armee mache niemanden zum Juden. Dazu gehören Thora und Mitzwot".

Ferner gab Rabbi Eisenstein dem abgesetzten Rabbiner Druckmann die Schuld an all den falschen Konvertiten in unserem Land. Druckmann nahm all jene Kandidaten, welche das Oberrabbinat nicht wollte und schleppte sie durch den Kurs. Das Resultat sei, dass die absolute Mehrheit der Druckmann - Kandidaten gar kein Interesse am Judentum hege, sondern nur in Israel leben wolle.
Zum Thema "Druckmann und Machenschaften" gab es vor einigen Monaten ein Interview mit Rabbi Druckmann selbst in der Zeitung zu lesen. Weiterhin beschuldigte Rabbi Eisenstein die Jerusalemer Organisation "Itim", welche sich für Konvertiten beim Innenministerium einsetzt. Mir persönlich wurde berichtet, dass "Itim" lediglich aus einem winzigen Office bestehe, in welchem ein pressesüchtiger Rabbi herrsche.

Eines sollte festgehalten werden:
Die Armee ist kein Platz für die Konversion zum Judentum ! Dies stellte letztendlich sogar der Oberste Israelische Gerichtshof fest und erklärte all jene Konvertiten zu Nichtjuden. Was die Armee hervorbrachte war ein Sammelsurium falscher Konvertiten, die "dazugehören" wollen, doch trotz Giur keine Juden sind, da ihnen die Thora nichts bedeutet. Ein Giurzertifikat allein macht einen noch lange nicht zum Juden !

1 Kommentar:

  1. Raw (?) Leib Tropper, ein (Ex?)-Kollege von Raw Nachum Eisenstein, hat einen Giur für ungültig erklärt, als er Jahre später feststellte, dass die Dame es wagte, Hosen zu tragen. Und Raw Nachum Eisenstein hält jeden Rabbiner, der glaubt, dass die Erde älter als 6000 Jahre ist, für einen Ketzer. Giurim, die diese Rabbiner durchführen, sind deshalb seiner Meinung nach von Anfang an ungültig. Recht haben die Rabbiner in Israel, die fordern, nun endlich einen Trennungsstrich zu ziehen und zu sagen, dass Rabbiner mit diesen Ansicht nichts aber auch gar nichts mit Judentum zu tun haben. Sollen diese Herrschaften bitte ihren eigenen Laden aufmachen, aber bitte schön auch auf eigenen Füssen stehen.

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