Freitag, 10. Oktober 2008

Yom Kippur ist vorbei - es komme Sukkot

B"H

Nachdem die Uhren in Israel auf Winterzeit umgestellt worden waren, begann der 25 - stündige Fastentag Yom Kippur ungewöhnlich früh. Und da kurz vor dem höchsten jüdischen Feiertag irgendwie immer eine ernsthafte, geradezu bedrückende Stimmung herrscht, mußte alles holterdipolter gehen. Es war keine Zeit und so schrieb ich fast gar nichts, sondern rannte von einem Termin zum anderen und kam erst kurz vor Fastenbeginn richtig zum Essen.

Der Tag an sich verging schnell, doch litt ich fast den gesamten gestrigen Tag unter Kopfschmerzen. Beim letzten Gebet vor Fastenende, konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und alles lief an mir vorbei. Im Programm, an dem ich in der Altstadt teilnahm, beschwerte sich ein Teilnehmer bei einem der Rabbis, dass das ja alles so depressiv sei. Die ganze Stimmung und man fühle einen ständigen Druck, dass G - tt uns jetzt richte. Da habe man angst, etwas falsch zu machen.

Der Rabbi antwortete, dass G - tt dies zwar alles tue, doch sei der Yom Kippur ein fröhlicher Tag. G - tt wolle keine depressiven Golems vor Sich stehen haben. Stattdessen sollen wir uns auf unsere positiven Eigenschaften konzentrieren und uns nicht einreden, wir seien nutzlose Chaoten, die es eh zu nichts bringen. Dieser Trost half auch letztendlich mir und von da ab ging alles wesentlich besser. Manchmal machen wir Menschen es uns selbst tatsächlich selber zu schwer und fallen dann in die Depression, ohne zu bedenken, dass G - tt das gar nicht will und uns mehr vergibt als wir dies mit uns selbst zu tun bereit sind.

Montag abend steht schon der nächste Feiertag an. Nämlich das 8 - tägige Sukkot (Laubhüttenfest). In der Diaspora dauert es neun Tage. Und jetzt läuft auf Hochtouren des Laubhüttenbau. Überall hämmert es und die Leute bauen ihre Holzhüttchen auf.

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