B"H
Während der Zwischenfeiertage von Pessach und Sukkot veranstaltet die nationalrelig. Yeshiva "Ateret Cohanim" jedesmal kostenlose Tours durch das Arabische Viertel in der Altstadt Jerusalems. Ziel dieser Tours ist es, Außenstehenden zu zeigen, dass im Arabischen Viertel von einst und heute ein aktives jüdisches Leben besteht und bestand. Was viele nicht wissen ist, dass das Judentum ein lange History im Arabischen Viertel hat. Schon vor mehr als Hundert Jahren lebten ausgerechnet dort mehrere Hundert Juden unterschiedlicher Herkunft. Von sephardischen Juden bis hin zu Vishnitzer Chassidim. Der Vishnitzer Hof steht noch heute, obwohl sich dort keine Chassidim mehr befinden. Genau gegenüber steht das Gebäude einer ehemaligen Mikweh (Ritualbad). Und das gleich wenige Meter nachdem man den Kotel Plaza (Klagemauergegend) durch den Tunnel in Richtung Arabisches Viertel verläßt. Genau außerhalb des Tunnels was das einstige jüdische Leben zu finden und so allmählich scheint es zurückzukehren. Rabbi Eliezer Berland errichtete genau dort seine Yeshiva "Shuvo Banim" der Chassidut Breslov.
Erneut nahm ich an solch einer Tour durch das Arabische Viertel teil. Unser Guide Avichai erklärte uns das ehemalige aktive jüdische Leben inmitten der Moslems. Dies ging bis zum Jahre 1929 gut. Im Jahre 1929 dann begannen die ersten Pogrome der Araber (heute nennen sie sich Palästinenser) und wer als Jude nicht schnell das Weite sucht, wurde vom arabischen Mob hingerichtet. Und wer da heute so groß den Frieden propagandiert, der sollte aus der Geschihcte lernen. Das einzige Ziel der heutigen Palästinenser besteht darin, die Juden loszuwerden, um das gesamte Land allein zu bevölkern. Frieden ? Welchen Frieden ? Man werfe nur einen Blick auf die eigene Geschichte !
Unser Tourguide führte uns zu einer Stelle, die sich zufällig genau vor einer Kirche befand. Avichai machte uns auf die extrem großen Steine aufmerksam, auf welchen wir standen. Die stammen aus der Zweiten Tempel Periode berichtete er. Währenddessen zogen um uns herum drei christliche Touristengruppen mit ihren Holzkreuzen umher. Jede der Gruppen schleppte ihr eigens Kreuz auf und ab und machte uns durch mißbilligende Blicke darauf aufmerksam, dass wir nicht gerade willkommen waren. Nach einigen Minuten flippte einer der arabischen Christen, welcher auf die Kirche aufpasste, total aus. Er schrie uns an, dass wir Juden gefälligts verschwinden sollen und das Christen und Moslems die Welt gehöre und Juden in ihr nichts verloren haben. Die umherstehenden christlichen Touristen sagten kein einziges Wort und es schien gerade so als schmissen sie ihren eigenen Meschiach J. hinaus, denn der war Jude. Ist das nicht absurd ?
Unsere Gruppe zog unbeeindruckt weiter, und da ich am Anfang mitlief, bekam ich den nächsten Vorfall nicht mit. Nachdem wir in einer von Hamasgraffitis überzogene Gegend kamen, wurde der hintere Teil der Gruppe mit Steinen beworfen. Avichai informierte die Armee und fragte uns, ob wir weiterlaufen oder alles abbrechen wollen. Die fanatischen Christen mit ihren Attacken hatten wir schon hinter uns und nun flogen moslemische Steine. Abbrechen jedoch wollte keiner. "Jetzt erst recht", so schien das Motto zu lauten. Die Tour ging weiter ohne neue Zwischenfälle.
Was viele nicht wissen ist, dass die Klagemauer (Kotel) nicht nur aus dem Teil besteht, welcher den Touristen am Plaza zugänglich ist. Die Kotel dehnt sich bis hinein ins Christliche Viertel an der Via Dolorosa aus. Bis an den Ort, an dem wir von dem arabischen Christen beschimpft worden waren. Nicht weit vom Kotelplaza, aber schon im Arabischen Viertel, befindet sich die "Kotel HaKatan - die Kleine Klagemauer". Dieser Kotelabschnitt liegt näher am ehemaligen Allerheiligsten (Kodesh HaKedoshim). Auf der einen Seite betreten die Moslems den Tempelberg und links davon stehen wir vor der Kotel HaKatan. Es war ein komisches Gefühl, die Moslems auf den Tempelberg gehen zu sehen; ein Ort, der ihnen nicht gehört und zu dem sie absolut keine Verbindung haben. Die "Yeshiva Ateret Cohanim" versucht soviele Häuser im Arabischen Viertel aufzukaufen wie nur möglich. Genügend Juden wären bereit, dort zu leben, doch ist es schwer, die Palis dazu zu bewegen, ihr Eigentum an Juden zu verkaufen, denn es besteht immer die Gefahr, dass sie von ihren eigene Leuten dafür hingerichtet werden. Ateret Cohanim muß also nicht nur den Kaufpreis bezahlen, sondern den Verkaufswilligen eine neue Identität beschaffen.
Bleibt eine letzte Frage:
Warum kauft Ateret Cohanim keine Häuser im Christlichen Viertel der Altstadt ?
Obwohl ein riesiges Gebäude inmitten des Christlichen Viertels von der griech. – orthod. Kirche aufgekauft wurde, verspürten Juden nie einen besonderen Hang zum Christlichen Viertel. Und obwohl heutzutage alle den islamischen Terrorismus als den jüdischen Feind Nr. 1 sehen, so war dies noch bis vor kurzem das Christentum. Pogrome, Inquisition, Verbannungen, Talmudverbrennungen, Kreuzritter, Mission und Holocaust stellen nur einige Beispiel dar. Und seit den frühen Zeiten wollten es die Kirchen vermeiden, dass sich ausgerechnet Juden im Christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt niederlassen. Eine besondere Ironie des Schicksales.
Das Verhalten und die Aussagen dieser 'Christen' sind mir unverstaendlich und machen mich sehr betroffen.
AntwortenLöschenSamuel, ein Christ
B"H
AntwortenLöschenHi Samuel,
man muss immer mit zweierlei Mass messen, was in solchen Situationen, in denen JUDEN in JERUSALEM von auswaertigen Christen sowie von christlichen Arabern dermassen angemacht werden schwer faellt. Natuerlich ist man da sauer, was solchen Leuten ueberhaupt einfaellt und was sie sich in einem jued. Land herausnehmen. Noch dazu wo J. selber Jude war, das Judentum lebte und, mehr oder weniger, juedische Lehren verkuendete. Wenn man also Juden verflucht, dann auch ihn mit dazu.
Was wir hier einmal wieder mehr an Sukkot erleben mussten, war schon ein Erlebnis.:-))))
Ich kann mich Samuel nur anschließen und hinzufügen, dass diese christlichen Fundamentalisten (und damit meine ich die auswärtigen Christen - die arabischen Christen scheinen ja eh antisemitisch eingestellt zu sein -)aus meiner Erfahrung nicht die Mehrheit der Christen repräsentieren, die schon länger um ein friedliches Miteinander mit den Juden bemüht sind. Wie Miriam schon sagte, sind die Juden eigentlich unsere Brüder und Jesus war Jude. Wir haben mit ihnen viel viel mehr gemeinsam als mit den Moslems. In diesem Sinne ein herzliches Shalom nach Israel.
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