Sonntag, 12. Oktober 2008

Nicht der Mossad, sondern G - tt !

B"H

Manchmal gibt es so eigenartige Momente im Leben, in denen man einfach nicht anders kann als zu glauben, dass es einen G - tt gibt. Nicht, dass solche Momente nur in derlei einzigartigen Situationen stattfinden, sondern natürlich sollte ein jeder sich ständig bewußt sein, dass es da einen einzigen alleinigen G - tt gibt. Doch zweimal im Leben passierte es, dass mir diese Tatsache erst dann so richtig aufging als es um die Gerechtigkeit ging; denn gerade die Gerechtigkeit oder das, was wir dafür halten, kommt in unserer Welt nicht selten viel zu kurz.

Das erst Mal hatte ich den besagten Moment bei einer Neonazi Demo in der fränkischen Stadt Fürth, in der ich einmal lebte.
Am 1. Mai 2000 (einen Monat vor meiner Aliyah nach Israel) fand in der Fürther Innenstadt sowie auf der Fürther Freiheit vor dem Hauptbahnhof eine Neonazi Demo statt und das Erschreckende für mich war, dabei Zeuge einer Naziflaggenprozession zu sein. Genau genommen der Flaggen des deutschen Kaiserreiches oder wie man sie auch immer betiteln mag. Bis zu dem Zeitpunkt kannte ich derlei Demos nur aus dem TV oder aus Filmberichten über die Nazizeit. Diese Event einmal hautnah mitzuerleben, war für mich erschütternd und spätestens in dem Moment wurde mir klar, dass meine Aliyah nach Israel der absolut richtige Schritt war.

Damals hatten sich Tausende Menschen zu einer Gegendemo auf der Fürther Freiheit versammelt und ich will nicht verschweigen, dass ich ebenso stolz auf das Verhalten vieler Fürther war. Widerstand gegen die Neonazis und ein riesiges Pfeifkonzert bei den Nazigesängen aller angestimmten drei Strophen der deutschen Nationalhymne.

Als es dann auch noch furchtbar zu regnen begann, hörte ich neben mir einen Demonstranten sagen, dass es doch noch einen G - tt gibt. Die Nazis nämlich flüchteten vor Blitz und Donner in den U - Bahn - Schacht und machten sich per U - Bahn auf und davon.

Das zweite Mal ereignete mich gestern abend als ich von dem Ableben des österreichischen Jörg Haider las. Zuerst glaubte ich an einen Scherz oder so in der Art. Wer denkt schon daran, dass Haider plötzlich ins Jenseits gleitet und seine Partei ohne Gallionsfigur dasteht ? Und genau dann wird einem klar, dass nicht wir oder Haider irgendetwas bestimmen, sondern das da ein G - tt der Herr der Lage ist. Und hoffentlich erhält Haider seine angemessene Strafe, die wir da auf Erden leider nicht mitbekommen.

Selbstverständlich befaßt sich auch die israelische Presse mit dem Tod von Jörg Haider, doch geraten die Schlagzeilen die den Hintergrund. Wall Street und der Ausstand in der nordisraelischen Hafenstadt Akko sind wichtiger als der Tod eines antisemitischen Populisten. Darauf hingewiesen wird, dass einige Rechte in österreichischen Foren dem Mossad die Schuld in die Schuhe schieben. Der Autounfall sei nur Fiktion und in Wirklichkeit sei das alles ein hinterlistiges Attentat gewesen.

Jörg Haider war in Israel niemals das, was manche in Österreich oder Deutschland zu glauben scheinen. Nicht jeder rechte Heini oder Neonazi findet seinen Weg ins israelische Interesse. Wir haben andere Probleme und wer in der hiesigen Presse deutsch -jüdische Promis wie Friedman, Knobloch oder Broder sucht, der ist total fehl am Platze. Die Leute kennt hier kein Mensch und sie interessieren auch niemanden. Und obwohl dies kein Vergleich sein soll - um Haider scherte sich ebenso kein Mensch. Warum auch ? Antisemiten gibt es überall und wir verschwenden nicht groß unsere Gedanken an Haider & Co., wenn es in Israel um das tägliche Überleben geht.

Nicht der Mossad, sondern G - tt ist für das Ableben Jörg Haiders verantwortlich und leider tut dieser uns Seine Gründe nicht kund. Dennoch mag Haider endlich seiner gerechten Strafe entgegensehen.

2 Kommentare:

  1. Hi Miriam,
    bin zwar kein religiöser Mensch aber der Gedanke, dass der liebe G-tt hier schon wusste was er tat, kam mir auch. Gerade in besonders turbulenten Zeiten wie diesen (Finanzkrise, drohende Rezession) haben es rechte wie linke Rattenfänger sehr einfach, Anhänger zu finden. Und der Gedanke, dass es weniger Möllemänner und Haiders gibt, ist beruhigend. Ist vielleicht recht hart von mir ausgedrückt aber einen Haider (wahlweise auch Schirinowski oder lePen) als tonangebene Persönlichkeiten sind für mich alamierend und beunruhigend.

    LG
    Perry

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  2. B"H

    Mich hat Haider zwar nie besonders interessiert und in Israel hoerten wir relativ selten von ihm - dennoch, ich bin immer froh, wenn solche Leute weg vom Fenster sind.

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