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Dienstag, 7. Oktober 2008
Der Rabbi und die Bischöfe
Die Bischofssynode
Photo: Reuters, Artikel: YNET
B"H
Wer hätte das gedacht ?
Der Papst lud den Oberrabbiner von Haifa, Rabbi She'ar Yashuv Cohen zu einer am Montag stattfindenden Bischofssynode in den Vatikan ein.
Ja, Ihr habt richtig gelesen. Der Papst lud einen Rabbiner ein.
Offizielles Ziel war, die Bedeutung der Thora und des Jüdischen Volkes zu definieren. Darüber hinaus sollte nachgedacht werden, wie die Thora den Katholiken nähergebracht werden kann bzw. welchen Zugang Katholiken zur Thora haben.
Rabbi Cohen sagte hinterher, dass er nicht an der Synode teilgenommen hätte, wenn ihm bekannt gewesen wäre, dass es sich um eine Gedenkveranstaltung für Papst Pius XII. handelte. Und so griff dann der Rabbiner das Verhalten Pius XII. während der der Nazizeit an. Der Vatikan habe kaum etwas für Juden getan und er, Rabbi Cohen, sei spreche niemanden frei von Schuld. Dazu hätte er keine Authorität, denn soetwas entscheiden die Hinterbliebenen der Holocaust - Opfer. Diese Aussage erinnerte mich an eine ähnliche, die Eli Wiesel einmal machte. Die heute lebenden Juden besitzen kein Recht, den Tätern zu vergeben, denn das können nur die Opfer selbst.
Nicht nur, dass der Vatikan während des Holocaustes kaum etwas zur Rettung der Juden unternahm; stattdessen ging man selbst aktiv gegen Juden vor. Eine Tatsache welche bis heute Gültigkeit besitzt, denn nach wie vor wird die Judenmission propagandiert.
Ferner griff Rabbi She'ar Yashuv Cohen den iranischen Präsidenten an.
Rabbi She'ar Yashuv Cohen
Insgesamt glaube ich kaum, dass der Vatikan besonders zufrieden mit der Rede Cohens war, denn schließlich erhoffte man sich mehr Loyalität. Und so gab dann auch die jüdische Gemeinde Roms einen negativen Kommentar ab, dass Rabbi Cohen sich vorher nicht mit ihren Mitgliedern abgesprochen habe. Auf keinen Fall solle das liberale Verhältnis zum Vatikan gefährdet werden.
Es wurde höchste Zeit, dass endlich einmal jemand vor den Bischöfen sprach und sogar den Mund aufmachte. Nicht nur Schönfärberei und Angst vor Mißverständnissen. Es wäre zu begrüssen, wenn dies öfters geschehe, aber bei einem nächsten Mal wird der Vatikan sicher besser aufpassen, wen man sich denn da einlädt.
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Hallo Miriam,
AntwortenLöschenwas leider wahr ist, darf man ruhig in aller Öffentlichkeit aussprechen. Rabbi Cohen wäre sonst vorzuwerfen gewesen, unaufrichtig gehandelt zu haben. Übrigens gab es vor einiger Zeit einen Unterschriftenaktionsaufruf gegen die Heiligsprechung von Papst Pius XII. Meines Wissens von 'nicht-mit-uns.com'. Was daraus geworden ist, weiß ich leider nicht mehr. Man hört jedoch nichts mehr darüber, den Papst heiligsprechen zu wollen. Vielleicht hat Rabbi Cohen nun dazu beigetragen, dieses Vorhaben endgültig bleiben zu lassen.
Margot
B"H
AntwortenLöschenHallo Margot,
Rabbi Cohen war mit einer der Ersten, der einmal den Mund aufmachte. Die beiden israelischen Oberrabbiner Amar und Metzger fahren zwar jedes Jahr zum Vatikan, um die von der kath. Kirche gestohlenen jued. Tempelgegenstaende zurueckzufordern, doch geschieht dies immer viel zu zaghaft und diplomatisch.
Rabbiner, die da ganz anders vorgehen taeten, werden vom Vatikan nicht eingeladen oder geben sich von sich aus nicht mit dem Papst ab.
Ich bin mir nicht sicher, ob Rabbi Cohen dazu beitrug, dass Pius eventuell nicht heilig gesprochen wird.
Persönlich halte ich für einen Skandal das ein so feiger und rückratloser Papst wie Pius XII. selig gesprochen werden soll aber "Selbstkritik" ist für die Kirche seit jeher ein Fremdwort gewesen. Bin selbst vor geraumer Zeit aus dem Verein ausgetreten, da ich mit solchen Umtrieben nichts zu tun haben möchte.
AntwortenLöschenLG
Perry
PS: Da können noch und nöcher Gelehrte, Rabbiner, Politiker, kritische Bürger der Kirche ins Gewissen reden aber sie würde sich bzw. ihr Tun niemals und unter keinen Umständen kritisch hinterfragen (abgesehen von oberflächlichen Pseudokompromissen, die lediglich kosmetische Natur sind).
B"H
AntwortenLöschenInsgesamt verstehe ich nicht, warum die Intelligenz ueberhaupt, die da immer so auf Kirchentag etc. macht, sich nicht damit auseinandersetzt, dass der Vatikan offen antike juedische Literatur in seinen Keller behaelt. Gestohlen durch die Inquisition etc. im Mittelalter, aber selbst zuvor und danach.
Ausserdem wird offiziell vermutet, dass der Vatikan ebenso jued. Gegenstaende aus dem Zweiten Tempel versteckt.
Wie die Moslems glauben der Vatikan, dass wenn ersteinmal diese Gegenstaende an Israel zurueckgegeben werden, dies den Meschiach bringen koennte. Und diese Gefahr will man nun wirklich nicht eingehen, weiss man doch nur zu genau, dass da nicht der vom Vatikan propagandierte J. als Meschiach kommt.:-)))
Aus diesem Grund ist es Juden seitens der Moslems verboten, auf dem Tempelberg zu beten !