B"H
Die Zeitungen kennen derweil nur ein Thema; den Jahrestag des Libanon - Krieges. Gross wurde heute berichtet. Wie sich das Trauma bis heute auf die Armee auswirkt. Im Radio wird staendig die Nummer einer Hotline wiederholt, welche Soldaten mit Trauma anrufen koennen. Psychologische Hilfe stehe bereit.
Artikel ueber gefallene Soldaten, Generaele, Zivilbevoelkerung, Katyusha - Opfer und und und. Im Hintergrund wird staendig der wohl zu erwartende Krieg mit Syrien erwaehnt. Keine Sorge, wir haben alles im Griff, so die Armee.
Dagegen spekuliert man schon ueber eine neue Entfuehrung von israel. Soldaten durch die Hizbollah. Alles sei nur eine Frage der Zeit, so einige Soldaten zur groessten israel. Tageszeitung YEDIOT ACHARONOT.
Ehud Olmert bietet Syrien unentwegt Friedensgespraeche an und Aussenministerin Zipi Livni hat heute wieder quergeschlagen. Sie ist gegen jegliche Gespraeche mit den Syrern, denn die wuerden Terroristen unterstuetzen.
Da bin ich mit Zipi einmal einer Meinung, aber Olmert regte sich sogleich wieder ueber seine "Untergebene" auf.
Diese Schlagzeilen haben sogar die Sexskandale von Knessetmitgliedern aus den Schlagzeilen verdraengt.
Mich interessierte aber heute ganz etwas anderes in der Zeitung. Ein laengerer Artikel, der fast verlorengeht inmitten der Schlagzeilen. Dabei ist das Thema in jedem Sommer allgegenwaertig in unserem Land. Die Schulferien.
Ferien sind etwas Tolles, so denken jetzt bestimmt viele. Nicht so in Israel, denn hier gibt es landesweit fast drei Monate (bis zum 2. Sept. in diesem Jahr) Sommerferien. Von den religioesen Schulen einmal abgesehen, denn die dortigen Schueler haben wesentlich kuerzere Ferien.
Was sollen die Kids bloss mit all der Freizeit anstellen ? Ausschlafen und dann rumgammeln ?
Die Eltern machen sich Sorgen, denn schliesslich sind sie ja den ganzen Tag auf der Arbeit und wer weiss, was die Kids daheim alles anstellen.
Kaum ein Kids in Israel, der kein Handy hat, und so rufen die Eltern staendig an und fragen, wo ihre lieben Kleinen sind und was sie machen. Nur nicht auf der Strasse herumhaengen, denn da kommt man auf dumme Gedanken.
Was bleibt ? TV oder PC ? Freunde treffen und was dann ?
Die Eltern haben die immer waehrenden Geldforderungen der Kids satt. Jeden Tag Kino und Shopping - Mall kommt nicht in Frage.
Da bleibt nur noch die Idee des Kaitana, des Ferienlagers. Wer etwas Geld investiert, der weiss seine Kids fuer einige Stunden am Tag gut aufgehoben. Fuer jedes Interesse ist etwas dabei und die Religioesen bieten Billigtarife an.
Fast jedes Jahr kommt erneut die Diskussion auf, ob man die Sommerferien nicht verkuerzen soll. Die Eltern waeren heilfroh und die Kids vielleicht auch.
In vielen Landesteilen regen sich Leute wegen naechtlicher Ruhestoerung auf. Jugendliche betrinken sich und bruellen in den Nachbarschaften herum. Sie sitzen an auf Gehsteigen oder Parkbaenken und belaestigen die Bettruhe der Nachbarn.
In Ramat Gan, Beer Sheva und anderen Staedten muss die Polizei extra Streife fahren, um die Nachtschwaermer zur Ruhe zu bewegen.
Viele Anwohner haben sich schon damit abgefunden, bis zum 2. September keinen richtigen Schlaf zu haben.
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