Mittwoch, 31. Januar 2007

" Juedische Scheinidentitaeten "

B"H

Durch Zufall bin ich gerade auf die Site von Edna Brocke gestossen, wo diese einen sehr interessanten Artikel ueber juedische Scheinidentitaeten verfasst hat:

http://weblog.waz.de/index.php/volltext/von-juedischen-scheinidentitaeten/?weblog=wazessen

Ihr Beitrag bringt mich auf das gleiche Thema zu sprechen, welches meine Freunde und ich in Jerusalem immer wieder erleben. Ich moechte es hier nicht als nur deutsches Thema ansprechen, sondern findet es international statt. Genauso sind Englaender, Amerikaner etc. daran beteiligt.
Edna Brocke verweist zu dem Thema auf die Schuldgefuehle der Deutschen, wo ich ihr zustimme. Bei anderen Nationalitaeten sehe ich es eher als "dazugehoeren wollen" an.

Immer wieder erlebe ich es, dass sich Nichtjuden als Juden ausgeben. Ob das nun bei Shabbtot ist, wo sie gelegentlich auftauchen, in der Innenstadt oder zu anderen Anlaessen. Ploetzlich stellt sich ein Nichtjude als Jude vor. Gestern noch sagte er, er sei Nichtjude, heute ist er Jude und morgen traegt er Zizit.
Ich moechte hierfuer einmal nur zwei Beispiele geben, obwohl ich die Liste noch endlos fortsetzen koennte. Meine Beispiele betreffen in diesem Falle nur Deutsche:

1.
2001, Rosh HaShana bei Chabad in der Innenstadt: Ein Berliner, welcher an der Hebrew University in einem Auslandsprogramm lernte, hat sich bei einem Chabad - Rabbiner als Berliner Jude ausgegeben. Somit wurde er zum Neujahrsfest eingeladen.
Der Rabbi platzierte den Pseudo - Juden genau neben mich, weil ich mich ja mit ihm unterhalten koenne. Nach wenigen Saetzen war mir klar, dass er von der Berliner Gemeinde absolut keine Ahnung hatte. Vom Judentum auch nicht, nie gehoert.
Anzumerken waere vielleicht noch, dass sich der Berliner derartig daneben benahm und Vortraege eines weiteren Rabbiners dermassen stoerte, dass dieser ihn anschrie.

Nach den Feiertagen kam der Chabad - Rabbi auf mich zu und sagte, dass er sich einmal naeher erkundigt habe, ueber diesen angeblichen Berliner Juden. Ergebnis: Er war kein Jude.


2.
2006, Shabbat in Rabbi Machlises Haus: Ein Deutscher sitzt inmitten von Yeshiva - Studenten und um dazuzugehoeren, gibt er sich als Jude aus. Unsicher und so auffaellig, dass sogar ein russischer Jude stutzig wurde und zu mir meinte: Der luegt doch.

Ich bin kein Psychologe und habe auch kein Verlangen danach zu analysieren, warum diese Leute soetwas von sich geben. Juden gegenueber sehe ich es als unfair. Nicht nur, dass eine falsche Identitaet angenommen wird, aber das jemand vielleicht mit an einer Minyan beteiligt sein koennte, ist unbegreiflich. Ueber etwaige Auswirkungen wird anscheinend nicht nachgedacht.

Aber wie gesagt, es ist nicht nur ein deutsches Problem.

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