B"H
Lange Zeit habe ich gezoegert, diesen Beitrag auf dieser Site oder in meinem religioesen Hamantaschen - Blog unterzubringen. Schliesslich habe ich mich durchgerungen, diesen Beitrag hier zu veroeffentlichen, denn er wird vielleicht von mehr Touristen gelesen.
Anlass fuer den Beitrag ist ein gestriges Ereignis in der orthod. Synagoge KOL RINA im Stadtteil Nachlaot. Von einer Freundin bekam ich massive Beschwerden ueber Touristen in Synagogen und vielleicht ist es ganz hilfreich, Leute vorher zu informieren, wie sie sich in israelischen Synagogen verhalten sollten. Vielleicht gibt es diesbezueglich Unterschiede zu Deutschland, doch moechte ich an dieser Stelle die israelische Seite erklaeren.
Ein nichtjuedischer Tourist sollte vorsichtshalber Leute in der jeweiligen Synagoge fragen, ob er am G-ttesdienst teilnehmen darf. In der Grosse Synagoge in der King George muss dies nicht unbedingt sein, denn dort ist es bekannt, dass sehr viele nichtjuedische Touristen am G-ttesdienst teilnehmen. In kleineren Synagogen aber sollte gefragt werden.
Als Mann sollte man eine Kopfbedeckung haben und als Frau einen Rock anziehen. Dies ist vor allem in haredischen Kreisen angebracht, aber auch anderswo.
Siddurim (Gebetbuecher) liegen im allgemeinen aus. Manchmal auch in engl. Sprache. Bitte keine Neuen Testamente oder dergleichen mitbringen.
Auch schreiben orthodoxe Juden am Shabbat nicht und es sollten keine Kugelschreiber waehrend des G-ttesdienstes herausgezogen und geschrieben werden. Auch wird am Shabbat nicht photographiert.
Wenn es regnen sollte, dann zieht in Betracht, dass orthodoxe Juden am Shabbat keinen Regenschirm aufspannen, sondern Regencapes benutzen. Ihr duerft natuerlich Schirme benutzen, doch solltet ihr diese nicht im Synagogenraum selbst, sondern im Vorraum aufbewahren, um nicht andere bei ihrer Shabbatruhe zu stoeren.
Manchmal ist etwas mehr Ruecksicht angebracht, denn ihr seid ja zu Gast und andererseits wollt ihr ja auch, dass sich Gaeste bei euch daheim auch nicht unbedingt fehlverhalten.
Auf meinem Hamantaschen - Blog werde ich demnaechst einmal ein paar kurze doch wichtige halachische Regel erklaeren und warum Juden dies und jenes machen.
Sollte einiges unklar sein, werden die Leute in der Synagoge euch bestimmt behilflich sein, wenn ihr sie fragt.
Ein Unterschied zwischen Synagogen in Deutschland und in Israel ist tatsächlich die Kleidung. Hier tauchen viele Frauen in Hosen und fast alle ohne Kopfbedeckung auf. Nur ein Neues Testament habe ich auch hier noch nicht gesehen :-)
AntwortenLöschenAnna
B"H
AntwortenLöschenBeim gestrigen Vorfall in KOL RINA wurde ein aeltere nichtjued. Amerikanerin fast hinausgebeten. Sie kam mit einer riesen Tasche herein, trank aus ihrer Wasserflasche, kramte ein Neues Testament heraus und begann darin Notizen zu machen.
Einige Leute machten sie dann darauf aufmerksam, dass dies gegen die Shabbat - Feierlichkeit in einer orthodoxen Synagoge sei, worauf sich die Frau weder entschuldigte noch sonstwas. Sie sass dann einfach nur bis zum Ende ruhig da.
Miriam
Hier ist ein Synagogen-Survival-Guide:
AntwortenLöschenhttp://www.berlin-judentum.de/synagogen/synagoge.htm
B"H
AntwortenLöschen@Juebe
Danke fuer den Link. Das hat mir jetzt einige grosse Erklaerungen erspart.:-)
Miriam