Freitag, 20. April 2007

Tod einer Legende

B"H

Das beruehmte Jerusalemer Cafe Atara steht vor dem Aus und noch in diesen Tagen soll es ganz geschlossen werden.

Der deutsche Einwanderer Bernhard Grinspan eroeffnete im Jahre 1938 das Cafe Atara in der Yaffa Street, gegenueber der Hauptpost. Spaeter zog man in groessere Lokalitaeten in die nahe gelegene Ben Yehudah um.
Schnell entwickelte sich das Cafe zum Treff aller Jerusalemer. Ob Etzel und Haganah - Widerstandskaempfer, Politiker und Autoren, alles traf sich im Atara.

Vor ein paar Jahren zog das Atara erneut um. Dieses Mal in die Gaza Street in Rehavia. Dort verlor man etwas von seinem internationalen Flair, doch die alten Jerusalemer Stammkunden blieben und es kamen viele neue hinzu. Vor allem Neueinwanderer aus englischsprachigen Laendern.

Was viele nicht wussten: Seit 2003 streitet der jetzige 62 - jaehrige Inhaber Uri Grinspan mit der Stadtverwaltung. Die Behoerden wollen Teile des Gebaeudes, in dem sich das Atara befindet, einreissen und neu aufbauen. Aus Sicherheitsgruenden. Uri Grinspan haelt dagegen, dass er es sich finanziell nicht leisten koenne, das Cafe fuer laengere Zeit einfach zu schliessen. Die Sache ging vors Gericht und der Richter zeigte dem Atara keine Gnade. Das Gebaeude muesse aus Sicherheitsgruenden vollkommen neu renoviert werden und die Terrasse vor dem Cafe duerfe das Atara nicht mehr als solche nutzen.
Uri Grinspan sagte, dass er die Schnauze voll hat und das Cafe ganz schliesst. Er hat die ewigen Streiterein gruendlich satt. Somit schliesst die Legende Atara in diesen Tagen ihre Pforten.

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