B"H
Ende letzter Woche behauptete Omri Sharon, einer der Soehne des Ex - Premier Ariel Sharon, dass es seinem Vater in der Reha - Klinik besser gehe. Er wuerde seine Augen oeffnen und koenne Handzeichen per Haendedruck geben.
Von den Aerzten wurde diese Aussage nicht bestaetigt. Auf Anfragen an das Jerusalemer Hadassah - Krankenhaus, wo er mehrfach am Kopf operiert worden war, gab man zu bedenken, dass Sharon niemals wieder ein normales Leben fuehren kann, sollte er ueberleben. Ausserdem gab es sofort finanzielle Forderungen an die Regierung. Beim Hadassah - Krankenhaus wuerden noch mehrere Hunderttausend Shekel fuer Sharons Pflege ausstehen, die bisher keiner bezahlte. Anscheinend will die Rechnungen niemand begleichen, so das Krankenhaus.
Obwohl ich seit der Raeumung Gush Katifs und bekanntgewordenen Bestechungsskandalen garantiert nicht mehr zu den Freunden Sharons gehoere, finde ich es erstaunlich, wie schnell man ihn vergessen hat. Ohne ihn waere Ehud Olmert jetzt nicht Premier. Haette Sharon ihn damals nicht in die Knesset geholt, waere Olmert als Jerusalemer Buergermeister bei den naechsten Kommunalwahlen sang und klanglos untergegangen. Die Jerusalemer hatten mehr als genug von ihm, fuehrte er doch die Stadt in die Pleite und war mehr auf Shopping - Tour in New York als in der Ben Yehudah.
Olmert hat sich schnell mit seinem Opportunismus bei Sharon eingeschmeichelt und Regierungsposten erhalten.
Seitdem Sharon im Krankenhaus liegt hat Olmert es noch nie geschafft, ihn zu besuchen. Dieses Verhalten sagt mir viel ueber E. Olmerts Charakter.
Hallo Miriam,
AntwortenLöschenich hoffe, Ariel Scharons Genesung wird soweit voranschreiten, dass er bald das Krankenhaus verlassen kann. Das er die Augen öffnen kann und auf Händedruck reagiert ist ja schon, angesichts aller ärztlichen Prognosen , mehr als man bisher erwarten konnte. Die offene Krankenhausrechnung hat mich ziemlich irritiert - ist er denn nicht krankenversichert ?
Olmerts Verhalten gegenüber den Schwerstkranken Scharon ist wirklich kaum zu fassen, ich finde sowas widerlich.
Viele Grüße
Perry
B"H
AntwortenLöschenHi Perry,
ich glaube eher nicht, dass Sharon das Krankenhaus jemals wieder verlaesst. Er liegt auf einer Pflegestation in Re'ut nahe Tel Aviv.
Israel. Krankenkassen sind nicht so wie deutsche und uebernehmen nur gewisse Teilkosten. Vielleicht sollte ich einmal einen Beitrag ueber das israel. Krankenkassensystem schreiben. Wehe dem, der hier ernsthaft krank wird.
Olmert hat sich sehr schnell zum Machtmenschen entwickelt. Kaum war Sharon weg, hatte er alles im Griff.
Auch Gruesse
Miriam
hallo miriam,
AntwortenLöschendie raeumung von gush katif halte ich auch fuer einen schweren fehler, es gibt wenigstens kein anzeichen dafuer das sich seit dem rueckzug etwas zum positiven geandert haette ...
einen beitrag ueber das israelische krankenkassensystem faende ich sehr spannend :-)
liebe gruesse,
grenzgaenger
B"H
AntwortenLöschen@Grenzgaenger
Einen Tipp vorweg: Werde lieber in Deutschland krank und nicht in Israel. Es sei denn, Du bist Millionaer.:-)
Den Beitrag werde ich noch schreiben, aber in die kleinsten Details kann ich nicht gehen. Die sind bei jeder Krankenkasse anders.
Miriam
Ich schließe mich Grenzgänger an, Miriam: Ein Beitrag über das israelische Krankenkassensystem fände ich ebenfalls sehr interessant.
AntwortenLöschenDeine Aussage Zitat "Einen Tipp vorweg: Werde lieber in Deutschland krank und nicht in Israel. Es sei denn, Du bist Millionaer", läßt mich nichts Gutes ahnen ;-) - So schlimm ?
Dann wäre es in jedem Fall ein weiteres Argument dafür, mit dem Rauchen aufzuhören.
Gute Besserung w+nsche ich A.S. sicher, nur ob er wirklich die Augen öffnet, mit ihnen jemanden/etwas fixiert, wage ich zu bezweifeln.
AntwortenLöschenOft ist es die Hoffnung der Familie, die ein Augenöffnen u./o. eine Bewegung so deuten. Die Familie einer meiner Pat. sagte das auch - so gerne ich es gesehehn hätte, war es nicht der Fall. Nicht einmal nach neurologischer Frührehabilitation (die in .de ja vollständig von allen Kassen getragen wird).
B"H
AntwortenLöschen@MedBrain + Perry
Solch ein Siechtum haette ich Sharon nicht gegoennt. Selbst wenn er das nicht mitbekommt, aber es ist eine Qual fuer alle.
Leute sagen sogar, dass das Hadassah - Krankenhaus eine Teilschuld traegt. Dort haette man ihn nicht richtig behandelt.
Sicher ist, dass er selbst auch schuld hat, ignorierte er die Warnungen der Aerzte, weil er mitten im Wahlkampf steckte.
Er ist ja immer noch bewusstlos und wird auch nicht mehr aufwachen.
Ob die REHA von der Kasse getragen wird, weiss ich nicht. Seine viele Operationen in Hadassah jedenfalls nicht.
Ich werde mal meinen Krankenkassenkonditionen lesen. Beim Abschluss meiner Zusatzversicherung erhielt ich ein ganzes Buch mit Konditionen. Was gezahlt wird und was nicht.
Krebspatienten stehen in Israel besonders schlimm da. Zum Glueck bin ich davon nicht betroffen.
Miriam,
AntwortenLöschenes geht nicht darum, ihm das "Siechtum" zu gönnen - ich wünsche ihm eine Genesung (wenn sie auch unwahrscheinlich ist).
Ich glaube, dass eines der Probleme schon in seinem Amt lag: wer will die Entscheidung treffen, eine möglicherweise lebenrettende OP, die den Patienten u. isr. Ministerpräsidenten als Wachkomapatienten am Leben hält, nicht zu treffen? Wer entscheidet, nicht zu reanimieren? Keine kreislaufstabilisierenden Medikamente zu geben, wenn er mit Blutdruck etc. einbricht? Das noch mit der immer hoffenden u. ebenfalls in der Öffentlichkeit stehenden Familie?
Das ist das, was ich mit "Sterben verboten" versucht habe, auszudrücken.
B"H
AntwortenLöschen@Medbrain
Da hast du mich jetzt voellig falsch verstanden als ich schrieb, dass ich ihm solch ein Siechtum nicht wuenschte.
Ich hatte das keineswegs auf dich bezogen, sondern das war meine persoenliche Meinung.
Klar, war es fuer die Aerzte schwer. Die ganze Welt schaute auf das Hadassah - Krankenhaus und die Family verkuendete schon vor der Presse, dass Sharon bald wieder fit sein wird.
Die Meinungen bestehen aber, dass schon gleich nach seiner Einlieferung etwas schiefgelaufen sein muss.
Monate spaeter gab es im TV eine wilde Diskussion darueber. Eine Diskussion unter Aerzten aus verschiedenen israel. Krankenhaeusern.
Aber ich beschuldige jetzt nicht das Krankenhaus, sondern sage nur, dass solche Meinungen bestehen. Aber die gibt es wahrscheinlich ueberall.