Mittwoch, 2. Mai 2012

re:publica 2012

B"H 

Etwas neidisch schaue ich dieser Tage auf die in Berlin stattfindende "re:publica" 2012; einem riesigen deutschen Bloggertreffen, wo alles ums Bloggen, um die PR, Vermarktung, Start – ups, Social Networking, etc. geht. Wer sich allein die Referentensparte anschaut, der findet massig Themen vor. Vom Copyright im Internet bis hin zur Youtube Vermarktung oder die tollen “Scheitertipps” von Sacha Lobo. 

Ich wünschte, dass es etwas Vergleichbares in Israel gäbe, tut es aber nicht. Vor einigen Jahren organisierte die amerikanische Neueinwandererorganisation "Nefesh be’Nefesh" zweimal hintereinander eine "International Jewish Blogger Conference". Beim ersten Mal war ich noch dort, das zweite Mal erübrigte sich schon und ein drittes Mal fand gar nicht erst statt. "Nefesh be’Nefesh" hatte aufgegeben, was ich bereits bei der ersten Conference vorausahnte. Obwohl ich es in einem "Haaretz" Interview weniger deutlich kundtat.

Die damaligen Sprecher waren ausgesuchte Blogger, die "Nefesh be’Nefesh" nahestanden und sich als amerikanische Einwanderer nach Israel mehr oder weniger gut vermarkten liessen. Cliquenwirtschaft – so würde ich das nennen und interessante Aspekte gab es nicht. Die Mehrzahl der damaligen Blogger – Referenten trat arrogant auf und der Rest der Blogger gab eifrig Interviews in die Live – Cameras. So als seien sie der Superstar. 

Dass, was mich am meisten anzog, war das Buffett. Auf der zweiten Conference soll es schlechter gewesen sein und somit habe ich nichts verpasst. Dennoch wünschte ich mir eine unabhängige und cliquenfreie Blogger Conference in Israel. Referenten in hebräischer und englischer Sprache und wenn die Themen gut sind, dann verzichte ich sogar aufs Buffett. 

Insgesamt sehe ich die deutschen Blogger an das Thema nach wie vor recht zaghaft herangehen. Wer auf Deutsch bloggt, hat tatsächlich weniger Chancen auf dem internationalen Markt. Wer Englisch mit in sein Programm nimmt, der muss sich weiterhin flexibel darstellen und nicht nur deutsch straff organisiert und ohne den berühmten Witz. Vor einiger Zeit sah ich, z.B., einen kurzen englischen Post einer deutschen Bloggerin, den diese offenbar durch Google Translation hat laufen lassen. Grausam und alles klang bürokratisch. Wie in einem Geschäftsschreiben. 

Google Translation will niemand lesen, sondern eigene Worte und individuelle Ideen. Ich weiss nicht, ob bereits vorhanden: Vielleicht wäre ein Vortrag zum Thema "Wie sich deutsche Blogger aus ihrem Vakuum lösen und internationaler werden" keine schlechte Idee.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen