Freitag, 16. März 2007

Israelis im Kaufrausch

B"H

Neben dem Putzwahn fuer das nahende Pessach - Fest kommt es so allmaehlich auch noch zum Kaufrausch.
Was den Christen das Weihnachtsfest ist, ist den Juden Pessach. Pessach ist das Familienereignis schlechthin. Einmal liegt es an der Pessach - Seder, die sehr familienbezogen ist, zum anderen aber nutzt man die Gelegenheit fuer Verwandtenbesuche und Einladungen.
So kommt es, dann vor allem an Pessach einsame Menschen unter Depressionen leiden. Vor allem religioese Institutionen sorgen vor und laden Alleinstehende zu Seder - Abenden ein.

Ein weiterer gesellschaftlicher Nachteil besteht fuer die Armen. Eine Seder kostet Geld. Wein, Fleisch, Mazzot und und und. Selbst wer eine kleine Familie hat, zahlt schon einige Hundert Shekel allein fuer die Seder. Tausende koennen sich das allein mit der Sozialhilfe oder dem Arbeitslosengeld nicht leisten.
So werden jedes Jahr von sozialen und religioesen Einrichtungen Pessach - Paeckchen verteilt. Mit allem drin, was man fuer die Seder braucht incl. frischem Gemuese.
Die Schlangen vor den Ausgabestellen sind lang und werden jedes Jahr laenger.

Gerne veroeffentlichen die Tageszeitungen lange Artikel, wo und in welcher Stadt es denn Sonderangebote gibt. Die Zeitung MAARIV fuehrt heute eine ganze Liste auf.
Unter dem Strich aber ist Pessach nicht nur das freudige Fest zum Auszug aus Aegypten, sondern eine wichtige Profitquelle fuer die Unternehmen.
Neue Kleidung, Geschenke aller Art, Lebensmittel etc., jede Branche verdient etwas. Und nicht nur das; Pessach dauert in Israel sieben Tage und das heisst gleichzeitig fuer die meisten Urlaub. Auch fuer mich uebrigens.
Und Urlaub mit Kindern kann ganz schoen ins Geld gehen. In den sieben Tagen wollen die Kinder nicht nur daheim vor der Glotze hocken, sondern etwas unternehmen. Luna - Park in Tel Aviv (Vergnuegungspark) und so. Und das geht nochmals ans Portemonnaie.
Nach Pessach leben Israelis immer recht sparsam, denn wir geben fast unser ganzes Gehalt an Pessach aus.
Apropos Gehalt: Im darauffolgenden Monat bekommen wir sieben Tage weniger gezahlt, denn wir haben ja weniger gearbeitet. Also fuer einen Monat sparsam leben.

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