Sonntag, 5. August 2012

Der "Friedenswald", der keiner ist


Photo: Miriam Woelke
B"H

Zwischen der Jerusalemer Derech Chevron Street und dem nahegelegenenen palästinensischen Dorf Abu Tur befindet sich der sogenannte “Peace Forest”. Ein kleines Stück Wäldchen und eigentlich nicht schlecht zu bewandern. Am Schabbat oder wochentags gegen abend würde ich dort gerne spazierengehen, da ich nicht allzu weit entfernt lebe. Seltsamerweise aber liessen meine Nachbarn verlauten, dass das Herumlaufen im "Peace Forest" nicht ungefährlich sei. Vor allem abends und nachts sollten sich Juden fernhalten. 

Tatsächlich finden sich im Forest zumeist Palästinenser, die ihn entweder durchqueren oder dort in kleineren Gangs herumsitzen. Wer den Wald durchwandern will, der sollte auf alle Fälle nicht allein gehen, sondern mindestens zu zweit oder besser, in einer kleinen Gruppe. In relig. Hinsicht bildet der Peace Forest die Grenze des Jerusalemer Eruv. Wer also am Schabbat in den Wald hinuntergeht und relig. Jude ist, der sollte wissen, dass im Wald kein Eruv gilt. 

Insgesamt jedoch frage ich mich, warum der Peace Forest seinen, im Grunde genommen, unverdienten Namen trägt. Friede jedenfalls scheint dort nicht zu herrschen und wenn, dann nur für die Palästinenser.

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