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Samstag, 1. September 2012

Photos aus Ramat Gan

B"H

Am vergangenen Donnerstag war ich, wie berichtet, wieder einmal in Ramat Gan bei Tel Aviv. In beiden Orten habe ich einmal gelebt und wer diesen Blog regelmässig verfolgt, der weiss, dass ich in Jerusalem wohnte, vor zwei Jahren in den Norden zog, und danach bis vor fast vier Monaten in Tel Aviv lebte. Jetzt bin ich zurück in Jerusalem und kann sagen, dass die Ortswechsel interessant waren und mir persönlich sehr guttaten.

Hier seht Ihr noch weitere Photos aus Ramat Gan und der Stadtgrenze Tel Aviv / Ramat Gan:



Aus Tel Aviv kommend mit Blick auf Ramat Gan



Rechts Ramat Gan, links Tel Aviv



Stadteinfahrt Ramat Gan



Blick von Ramat Gan auf Tel Aviv





Die Wohnungen von Otto Normalverbraucher

Photos: Miriam Woelke

Freitag, 31. August 2012

Trip nach Ramat Gan

B"H 

Gestern war ich blogmässig etwas verhindert, denn ich reiste für ein paar Stunden nach Ramat Gan und Bnei Brak. Beide Städte grenzen direkt an Tel Aviv, wobei Bnei Brak vielerorts ausschliesslich von ultra – orthodoxen Juden (Haredim) bewohnt wird. Nicht im gesamten Bnei Brak, doch immerhin in großen Teilen der Stadt. 

Als ich nachmittags nach Jerusalem zurückkehrte, fuhr ich zu Jordan ins Hadassah Hospital, um sie zu besuchen. Mittlerweile vertritt mich derselbe Anwalt, der auch sie vertritt. Ein Spezialist für Autounfälle. Normalerweise arbeite ich bei anderen Gelegenheiten mit einem anderen Anwalt zusammen, doch der wollte den Busunfall nicht länger bearbeiten, da er sich als "nicht professionell genug auf dem Gebiet" betrachte. Jetzt also verklagen Jordan und ich die Busgesellschaft EGGED mit demselben Anwalt, doch die Rechtsangelegenheit wird sich hinziehen. Mindestens noch ein Jahr, denn erst dann wird ärztlich geprüft, ob bei uns gesundheitliche Folgeschäden bleiben. Immerhin haben wir einen super Anwalt auf Empfehlung vom Hadassah Hospital erhalten. 

Jordan selber habe ich die Grüße einiger Leser zukommen lassen und bei ihr und der Family gibt es einen kleinen Lichtblick am Horizont: Nächste Woche erfolgt eine erneute Hauttransplantation und wenn alles gutgeht, kehrt sie mit ihrer Mutter zum Rest der Familie heim nach Arkansas. Dort muss sie zwar ein paar Monate durch die Reha, aber daheim ist daheim. 

Und ich hatte wegen Anwalt, Ramat Gan sowie Bnei Brak keine Zeit für Blogs und e – mails beantworten. Alles bleibt mal wieder liegen bis morgen Abend bzw. Sonntag. 

Hier ein paar Photos von Ramat Gan, die ich gestern unterwegs knippste:









Photos: Miriam Woelke

Samstag, 5. Mai 2012

Wohnungssuche im Großraum Tel Aviv

B"H 

Iran, Jordanien, Syrien, Gaza … ehrlich gesagt mache ich mir schon so meine Sorgen, wohin ich ziehen soll. 

Diesen Monat noch werde ich mich ernsthaft auf Wohnungssuche begeben, denn ich will zum 1. Juni umziehen. Eine größere Wohnung muss her und einigermassen erschwinglich soll sie auch sein. In Tel Aviv ist das kaum möglich, obwohl es sicher Ausnahmen gibt. 

Nach weit mehr als einem Jahr in Tel Aviv sehne ich mich jedoch nach etwas mehr Ruhe und weniger Action. Da ich an der Küste bleiben will und außerdem eine religiösere Umgebung suche, kommt das benachbarte Ramat Gan in Frage. Dort sind die Wohnungen, im Großen und Ganzen, etwas günstiger zu haben und die relig. Stadt Bnei Brak grenzt an die Stadt. Tel Aviv, Ramat Gan, Bnei Brak und Petach Tikwah – alles einzelne Städte, doch alle in einem Großraum und Ballungsgebiet gelegen. 



Stadteinfahrt Ramat Gan aus Richtung Tel Aviv



 Trotz aller Moderne, Ramat Gan hat auch viel Provinzielles zu bieten.

Photos: Miriam Woelke

Zweifel kommen bei mir in der Hinsicht auf, dass der Iran und andere arabische Staaten Tel Aviv ganz oben auf ihren Angriffslisten haben. Wohnung einrichten und dann kommt die Bombe ? Irgendwie kann ich nicht so an die Suche gehen bzw. mein Leben leben. Und daher verwerfe ich derlei Gedanken. Klar, wäre Jerusalem eventuell sicherer, denn die Araber werden die Stadt kaum bombadieren. Es könnte ja ein Bömbchen im Felsendom einschlagen und in dem Fall kann man Israel da schlecht die Schuld geben, wenn der Tempelberg bzw. das Arabische Viertel der Altstadt hochgehen. Dennoch, Jerusalem hat eine wesentlich schlechtere Infrastruktur als die Küste und ist darüberhinaus erdbebengefährdet. Wie man es also dreht, eine Gefahr bleibt immer.:-)

Meinen derzeitigen Job habe ich zum Monatsende gekündigt und zwischendrin Urlaub brauche ich auch zwecks intensiver Wohnungssuche und ein paar Behördengängen. Demnach wird alles diesen Monat etwas chaotisch verlaufen, doch ab Juni kehrt hoffentlich Ruhe ein. Auch auf den Blogs wird es ab Juni bergauf gehen und mehr Zeit zum Fragenbeantworten und Posten habe ich dann auch. Zwischendrin steht nebenbei ein kleiner Urlaub an, den ich mir, nach all der Schufterei, redlich verdient habe. Ein paar Tage Nordisrael: Tiberias und Zfat (Safed). Es ist eh wieder einmal an der Zeit, aus Zfat zu berichten wie ich das bereits von November 2010 – Januar 2011 tat. Damals verbrachte ich drei Monate in der Region, stellte aber fest, dass ich dort nicht leben kann. Zuviel Einöde und ich vermisste die Großstadt. 

Wer sich für die Wohnungssuche im Großraum Tel Aviv interessiert, der wird in diesem Monat hier auf diesem Blog garantiert auf seine Kosten kommen, denn ich werde so Einiges zu berichten haben.

Montag, 23. April 2012

Etwas zur Zukunft


Ramat Gan zwischen Tel Aviv und Bnei Brak gelegen

Photo: Miriam Woelke
B"H

Mein Ziel wird nun doch nicht Jerusalem, sondern Ramat Gan lauten. Ich werde in einiger Zeit umziehen und habe vor, im Grossraum Tel Aviv zu bleiben. Allerdings im etwas billigeren Ramat gan, welches den Vorteil besitzt, an den haredischen (ultra - orthodoxen) Teil der Stadt Bnei Brak zu grenzen. Ultra - orthodoxe Juden (Haredim) sind bekanntlich das Hauptthema meiner relig. Blogs und es wird Zeit, dass ich in der Richtung wieder viel mehr unternehme. 

Mehr dazu hier:

http://hamantaschen.blogspot.com/2012/04/zur-zukunft.html

Sonntag, 8. April 2012

Zuhause oder auch nicht


 Wohnhäuser in Ramat Gan (bei Tel Aviv)

Photo: Miriam Woelke
B"H 

Wie ich bereits vor einigen Monaten erwähnte: Für einen Israeli ist ein Zuhause extrem wichtig. Das Gefühl zu haben, DAHEIM zu sein. Die Tür aufzuschliessen und in die eigene Privatwelt abzutauchen. Essen kochen, sich auf den eigenen Stuhl bzw. auf die eigene Couch fallenzulassen, und sei es nur, um TV zu schauen. Allein das Gefühl, zuhause zu sein, ist innerlich sehr wichtig und gibt Identität. Ich und meine eigene Identität. Tür zu und Tschüss. 

In Tel Aviv kenne ich recht viele Leute, die kein Zuhause haben und in eingerichteten Obdachlosenheimen oder Hostels leben. Als Kunden kommen sie ab und an vorbei und kaufen einen Kaffee. Jeder mit seiner eigenen Lebensgeschichte im Gepäck und die Mehrheit von ihnen ist über 50 und männlich. Schulden, geschieden, psychische Probleme … die ganze Schose rauf und runter. 

Einige von ihnen sind Neueinwanderer, die es ab einem gewissen Alter nicht mehr packten. Erst ging alles gut und dann kam der Absturz. Unter denen, die ich kenne, ist ein Franzose und längst sind es nicht immer nur die Osteuropäer, die es nicht schaffen, sondern ebenso Neueinwanderer aus westlichen Ländern. 

Oft komme ich nach der Arbeit heim und es dauert eine ganze Weile, bis ich auch gedanklich in den vier Wänden angekommen bin.

Donnerstag, 29. März 2012

Mietalltag in Tel Aviv


Downtown Ramat Gan bei Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke
B"H

"Vergesst heute nacht bloß nicht das Umstellen der Uhren auf die Sommerzeit. Eine Stunde vor. "
So jedenfalls hiess heute der meistgehörte Satz bei mir auf der Arbeit. Immerhin müssen wir morgen früh pünktlich zum Dienst antreten.

Seit ein paar Wochen werden bei uns wieder vermehrt Studenten zur Aushilfe beschäftigt. Oder eben jene Jungakademiker, die Filmwissenschaften studiert haben und sich, wie es so schön heisst, auf dem Arbeitsmarkt noch nicht zurecht finden. Ein solcher Filmwissenschaftler arbeitet seit kurzem bei uns. Er zieht seine eigenen Filmprojekte durch, doch schliesslich muss er die Miete in seiner WG zahlen. Tel Aviv ist bekanntlich irrsinnig teuer, doch die beste Stadt für Film und Presse. Unsere neue BWL – Studentin meinte, sie hätte überall arbeiten können, denn Studentenjobs gebe es viele in der Stadt. An einem Eisstand hatte sie für 24 Schekel pro Stunde (ca. 4,80 Euro) ein Jobangebot, doch der Job bei uns mache sich besser im Lebenslauf.:-)

Auf einer deutschen Website beantworte ich gelegentlich Fragen zum Thema ISRAEL & JUDENTUM. Die Anfragen werden mir vom Webbetreiber auf die e – mail Adresse gesandt und heute gab es wieder neue Fragen. Manche sind sehr interessant, aber die Mehrheit der Fragen klingt fast immer gleich: In Israel leben. Wie und wieviel Miete ? Und das von Leuten, die noch nie zuvor hier im Land waren und es somit gar nicht kennen.

Wie bereits Tausende Male erwähnt: Die Mieten in und sogar schon um Tel Aviv sind teuer. Der Preis mag für einen Westeuropäer gar nicht einmal so schlimm klingen, doch wer einige Zeit lang in Tel Aviv lebt und arbeitet, der muss ganz schön klotzen, um die Rechnungen zu zahlen. Und, leben will man ja auch noch. Mietkaution zwei oder drei Monate im voraus sind auch in Israel üblich. Touristen werden bei der Wohnungssuche teilweise abgezockt und in Tel Aviv haben sich daher einige Vermieter ganz auf Touristen eingeschossen. Ferner ist es üblich, dem Vermieter zwölf unterschriebene Bankschecks auszuhändigen, damit er monatlich die Miete eintreiben kann. In Israel werden Wohnungen gewöhnlich auf ein Jahr vermietet und danach wird umgezogen oder der Mietvertrag verlängert. Eine Verlängerung bringt in den meisten Fällen auch gleich eine Mieterhöhung mit sich.

Eine weitere Frage an mich lautete, dass man gehört habe, Vermieter ändern je nach Belieben die Miete. Das stimmt nicht ganz, denn immerhin hat der Vermieter einen Vertrag in der Hand. Vor wenigen Jahren noch wurden die Mieten in Dollar bezahlt und damals wurde allmonatlich der entsprechende Schekel – Gegenwert errechnet und die Miete überwiesen. Stieg der US - $, so stieg auch die Miete des jeweiligen Monats. Seit ein paar Jahren werden die Mieten jedoch in Schekel angegeben, denn der Dollar war immer tiefer eingebrochen.

Weiterhin kann es sein, dass der Vermieter den Mietvertrag bei einem Anwalt festlegen läßt und der Mieter zu dem Termin ein oder zwei Zeugen mitanschleppen muss, die unterschreiben, dass sie im Notfall für die Miete einspringen. Ich habe so etwas nie gemacht und trotzdem stets eine Wohnung gefunden. Der Markt aber ist umkämpft und mittlerweile werden auch schon einmal Kontoauszüge oder Arbeitsverträge zur Einsicht verlangt. 

Eine Kundin von uns fand letzte Woche nach dreimonatiger Suche einen Platz in einer Tel Aviver WG. 2000 Schekel (ca. 400 Euro) Miete und eine weitere Mitbewohnerin. In Downtown Tel Aviv, Nachalat Binjamin. Ein guter Preis für die Lage. Kaution wird verlangt und die Kundin war bereits am Rechnen, wie sie das alles zusammenkriegt. Während ihrer Wohnungssuche lebte sie in einem Hostel und will sich nun vorerst eine Second Hand Matratze anschaffen, denn aufgrund der Kaution und den Nebenkosten kann sie sich momentan noch kein Bett leisten. Aber immerhin raus aus dem Hostel. 

Wer in Tel Aviv oder Jerusalem eine Bleibe sucht, der braucht einiges an Geld und Geduld. Oft erscheint die Miete gar nicht so hoch, doch die Frage nach den Nebenkosten darf nie ausbleiben. Wasser, Strom, Gas, Telefonanschluss, Va’ad Bayit (Hausmeisterdienste) sowie die berüchtigte Arnona (Stadt – und Grundsteuer). Die Arnona variiert von Stadtteil zu Stadtteil und macht oft eine richtigen Batzen der Nebenkosten aus. Mehrere Hundert Schekel pro Monat. Was die Bewohner von Herzliya und Ra’anana an Arnona zahlen, will ich erst lieber gar nicht wissen. Zur Grundmiete dürft Ihr also teilweise nochmals 1000 Schekel (200 Euro) Nebenkosten hinzurechnen. Zumindest jeden zweiten Monat. Ganz zu schweigen davon, wenn einmal etwas kaputt geht. 

Was die Jobsuche in Israel betrifft: Die Beherrschung der hebräischen Sprache ist extrem wichtig ! Aber nicht nur das zählt, denn ein Arbeitgeber achtet besonders auf die Chemie des Kandidaten. Er muss in den Betrieb passen, sonst wird das nichts. Dieses "Hineinpassen" kam mir bisher in Israel immer viel wichtiger vor als jemals zuvor in Deutschland. Israelis haben ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmt und so werden Kandidaten allein aus dem Grund abgelehnt. Man passe halt hier nicht her und solle es lieber anderweitig probieren. 

In vielen Jobs hat man als Neuling einen schweren Stand und die Mentalität ist vollkommen anders als in Deutschland. Oft gehen die Kollegen aufeinander los, beschimpfen sich aufs Schlimmste und es fliegen die Fetzen. Die dumme Anmache darf man nie allzu ernst nehmen und muss lernen, damit umzugehen. Dies gilt besonders dann, wenn jemand, wie ich, mit israelischer Kundschaft zu tun hat und Tausenden Wortgefechten ausgeliefert ist. Nicht jeder bleibt dabei cool und schluckt das eiskalt herunter. Bei mir geht  mittlerweile alles hier rein und da raus. 

Was ich damit sagen will ist, dass alles Geld oder Bildung nichts bringt, wenn Ihr nicht in den Betrieb passt oder an der Mentalität scheitert. Letzteres ziehen die Leute nie in Betracht und wenn es dann soweit ist, kriegen sie die Krise und hauen wieder ab nach Deutschland.

Montag, 26. März 2012

Neu und Alt in Ramat Gan





B"H 

Ende der 90iger Jahre lebte ich für einige Zeit in der Stadt Ramat Gan. Tel Aviv und Ramat Gan liegen quasi fast zusammen und sind mancherorts nur durch eine Brücke voneinander getrennt. Bis in die 90iger behielt Ramat Gan sein “altes” Flair, doch kurz darauf begannen die Bürotürme zu spriessen. Wer heute das alte Flair der Stadt sucht, der gehe zur Bialik Street. Zwischen Bialik und der Herzl Street befindet sich ein kleiner Square (siehe Photo unten) mit Bänken und kleinen Imbissbuden. Der Haupttreffpunkt vieler Bewohner und zugleich Mittelpunkt der Stadt.


Photos: Miriam Woelke

Bild des Tages


Gesehen in Ramat Gan (bei Tel Aviv)

Photo: Miriam Woelke

Montag, 19. September 2011

Photos aus Ramat Gan

B”H

Wie erwähnt, war ich heute im benachbarten Ramat Gan sowie in Bnei Brak unterwegs. Von Tel Aviv kommend, kann man leicht übersehen, bereits die Stadtgrenze nach Ramat Gan überquert zu haben. Man stelle sich die Städte Nürnberg / Fürth vor, die ebenso direkt ineinander übergehen.

Wer ganz Ramat Gan durchquert, der findet sich bei Überquerung der letzten Kreuzung in den Straßen Bnei Braks wieder. Letztere Stadt ist nicht ausschliesslich haredisch (ultra – orthodox), denn es leben genau so säkulere wie nationalreligiöse Juden dort. Zahlreiche Stadtteile jedoch sind vollkommen haredisch, was der Stadt einen hohen Level an frommem Touch gibt.

Die Sonne brannte vom Himmel und das jüdische Neujahrsfest Rosh Hashana steht an. Die Hitze nervte und erschwerte die Tour, dafür brachten die Gedanken an Rosh Hashana etwas Spiritualität mit ein.

Hier ein paar Photos aus Ramat Gan, dass gewiss nicht nur aus Diamantenbörse und Hochhäusern besteht.


An der Diamantenbörse









Copyright / Photos: Miriam Woelke

Trip nach Ramat Gan und Bnei Brak

B"H

Heute war ich einige Stunden lang in den Nachbarstaedten Ramat Gan und Bnei Brak, wobei ich in Bnei Brak viele chassidische Synagogen photographierte und etwas Rosh Hashana - Atmosphäre schnupperte. Am Abend des 28. September beginnt das jüdische Neujahrsfest und an diesem Samstag abend beginnen die Selichot - Gebete der aschkenazischen Judenheit. Von daher schaute ich mich nach einigen Synagogen sowie chassidischen Tischen um, die an diesem Schabbat etwas anbieten. Fündig wurde ich auch.:-)))


Bialik Street in Ramat Gan



Im Stadtteil der chassidischen Gruppe Vishnitz (Kiryat Vishnitz) in Bnei Brak

Photos: Miriam Woelke

Dienstag, 19. April 2011

Memories aus Ramat Gan


Ramat Gan

Photo: Miriam Woelke

B”H

Wenn es in Israel einen Ort gibt, den ich weder gern durchquere noch in ihm wohnen möchte, so ist dies Ramat Gan (bei Tel Aviv). Ramat Gan ist kein Vorort von Tel Aviv, sondern eine eigenständige Stadt gleich nebendran. Vier Städte gehen direkt ineinander über: Tel Aviv, Ramat Gan, Givatayim und Bnei Brak. Früher war es so, dass wem Tel Aviv zu teuer wurde, er nach Ramat Gan oder Givatayim auswich. Heute sind die hohen Lebenshaltungskosten auch außerhalb Tel Avivs verbreitet. 

Vor vielen Jahren lebte ich fast ein Jahr in Downtown (wenn man es so nennen will) Ramat Gan. Die umliegenden Geschäfte in der Straße sind geblieben; wenn auch aus einem Werkzeugladen ein Friseursalon wurde. Aber das ist der Lauf der Zeit in Israel und nichts Ungewönliches. Kaum ein Laden existiert mehr als fünf oder zehn Jahre.

Meine Mitbewohnerin von damals war nationalreligiös. Modern, mit viel Schminke im Gesicht und hochhackigen Schuhen. 

“Ob es mir etwas ausmachen täte, dass sie einen verheirateten Geliebten habe, der da ab und an auf der Mappe stehe ?”

Irgendwie kommt mir der Großraum Tel Aviv stets als der "Großraum der betrügenden Ehefrauen / Ehemänner" vor. Andernorts geschieht dies sicherlich auch, doch weniger auffällig. Man spricht halt nicht so offen darüber.

Es machte mir nichts aus und der Geliebte stellte sich als ganz nett heraus. Zwei scheinbar religiöse Mitbewohnerinnen, von der die eine dem Geliebten hinterher telefonierte und ein “Liebestagebuch” führte, welches eines Tages aus Versehen von der Nachhilfeschülerin mitgenommen worden war. Panik kam auf und meine Mitbewohnerin rannte erfolgreich dem “Buch” hinterher. Ganz schlimm wurde es, wenn ihre Eltern und ihr Yeshiva (relig. Schule) Bruder zu Besuch kamen und wir alle “heile” Welt vorspielten.

Aber nicht deswegen “verabscheue” ich Ramat Gan. Der “perfekte” Wohnort setzt immer eine verbindendes Gefühlt voraus und in Ramat Gan kam dies bei mir nie auf. Mehr als eine Zwischenstation als Ort sowie im Leben war es nie. Und so ist es bis heute geblieben. Wenn ich einmal dort bin, dann nur, weil ich es durchquere, um woanders hinzugelangen.

Und das Ende der Geschicht ? Es gibt keines, doch hoffentlich hat die Mitbewohnerin von damals doch noch einen Mann zum Heiraten gefunden, wie es sich ihre Eltern erträumt hatten.