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Zu viele israelische Bürgermeister scheinen sich nur noch auf den Tourismus zu konzentrieren und die Einheimischen dabei zu ignorieren. Touristen bringen das dicke Geld und allein das zählt. Vor all den Investitionen verbunden mit der Tourismusbranche bleiben dagegen die Bewohner der Orte auf der Strecke. Beispiel: Tiberias am See Genezareth (Kinneret) in Nordisrael.
Als ich zu Beginn der letzten Woche nach etwas mehr als einem Jahr einmal wieder in Tiberias weilte, fielen mir zwei Dinge auf:
1. An zahlreichen Orten des alten Stadtkerns direkt am See fallen die alten Häuser vor Baufälligkeit fast zusammen. Investoren fehlen offenbar und die Stadtverwaltung konzentriert sich vorwiegend auf die direkten Touristenorte wie die Hauptstraße Hagalil. Dort nämlich wurde innerhalb eines Jahres eine regelrechte Promenade hochgezogen. Zugegeben: Es schaut toll aus, doch der Tourismus ist nicht alles.
Ein Ort wird von seinen Bewohnern ausgemacht und damit kommen wir zu Punkt 2: Die Arbeitslosigkeit liegt extrem hoch und eine Lösung ist noch lange nicht in Sicht. Während sich in der Vergangenheit der bekannte Bürgermeister Moshe Zahar jahrzehntelang für Stadt und Bewohner einsetzte, glänzt der derzeitige Bürgermeister Zohar Oved zumeist durch Korruption.
Geld muss in das Stadtsäckel und da kommt der Tourismus gerade Recht. Ob drumherum das alte Stadtbild zusammenbricht, das interessiert die Stadtverwaltung offenbar weniger. Und Jobs sind, trotz all der Hotels, weiterhin extrem dünn gesät.
Verfallene Bauwerke - Kein Einzelfall in Tiberias
Unten am See befindet sich die Altstadt und oberhalb am Berg die Neustadt. Jede Straße am Hang muss man sozusagen einzeln erklettern oder den Bus nehmen.
Der See Genezareth (Kinneret). Das Wahrzeichen von Tiberias.
Die neue überdachte Shopping – Meile in der Innenstadt.
Downtown Tiberias - Hagalil Street
Copyright / Photos: Miriam Woelke
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