Donnerstag, 24. Mai 2012

Schabbat Schalom & Chag Sameach

B"H 

Morgen geht es früh wieder zurück nach Jerusalem, denn ich will hinterher nicht in den großen Massenandrang geraten. Morgen abend beginnt der Schabbat und gleich nach dessen Ausklang am Samstag abend, der jüdische Feiertag Schavuot (das Wochenfest). 

Bis Sonntag abend ist demnach in Israel fast alles dicht. Nicht viele Shops haben geöffnet. Zumindest nicht in Jerusalem, in Tel Aviv dagegen finden sich immer offene Supermärkte, Restaurants oder Cafes. Der Busverkehr wird morgen ca. zwei Stunden vor Schabbatbeginn eingestellt und die ersten Busse rollen erst wieder gegen 20.30 Uhr am Sonntag abend. Israel steht durch den Feiertag ein längeres Wochenende bevor. 

Wer mehr Infos zu Schavuot sucht, der ist eingeladen, auf meinem relig. Hamantaschen – Blog nachzulesen. Ansonsten kann sich der momentane Israelbesucher darauf einstellen, von morgen nachmittag bis Sonntag abend keine Busse oder Cafes vorzufinden. Banken, Postämter, Ministerien … alles dicht. Feiertag halt. 

Am Abend von Schavuot (sprich Samstag abend) ist es üblich, nach dem Feiertagsmahl die ganze Nacht durchzulernen. Eigentlich Thora, doch unzählige Gemeinden, Synagogen oder anderweitige relig. Einrichtungen bieten alle möglichen Vorträge an. Philosophisches, Kabbalistisches, Halachisches, eben alles zum Schavuot. Vom BUCH RUTH bis hin zur Bedeutung der Thoravergabe durch G – tt an die Juden. 

Die Wenigsten legen sich auf einen Vortragsort fest, sondern hören sich hier einen Vortrag an und gehen danach zu einer anderen Synagoge bzw. einem anderen Institut. So geht das die Nacht durch. Egal, ob in Jerusalem oder Tel Aviv. Jerusalem hat immerhin den Vorteil, dass die Leute nach der Lernerei morgens um 4.00 Uhr zur Kotel (Klagemauer) in die Altstadt strömen und das Morgengebet Schacharit beten. Nicht alle zusammen, sondern entweder jeder für sich oder verschiedene Grüppchen zusammen. 

Wie immer werden also Tausende in die Altstadt gehen und es wird eng. Ein aufregendes Erlebnis, doch weiss ich vorher nie zu sagen, ob ich die ganze Nacht durchhalte und nicht bereits vorher einschlafe. In Jerusalem laufen Hunderte Lernveranstaltungen und Tel Aviv steht dem nicht nach. Im Internet kann sich jeder selbst durchsurfen, denn die Angebotspalette ist einfach zu vielfältig, um alles hier auf dem Blog durchzukauen. Vielleicht nur eines: Chabad (die Lubawitscher Chassidim) im Jerusalemer Stadtteil Rehavia bieten am Sonntag morgen einen ICE – CREAM Synagogen Service an. An Schavuot ist es Brauch, Milchprodukte zu verzehren und da kommt der Trick mit dem Eiscreme gerade recht. 

Nichtjüdischen Lesern wünsche ich daher ein schönes Wochenende und jüdischen Lesern Schabbat Schalom & Chag Sameach (einen schönen Feiertag) ! 

Ich verbringe morgen einige Stunden im Bus, denn ich fahre von Zfat aus zurück nach Jerusalem. Am Montag wird mein gerissener Meniskus wieder zusammengesetzt und am Mittwoch und Donnerstag ziehe ich in die neue Jerusalemer Wohnung ein. Wenn ich denn laufen kann. 


Noch ein wenig Zfat / Nordisrael









Photos: Miriam Woelke

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