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Jerusalem feierte heute JERUSALEMTAG – YOM YERUSHALAYIM, doch irgendwie wollte die Stimmung nicht so recht aufkommen. Vielleicht sahen andere mehr, doch mir fiel nur das eine Event auf: Der alljährliche MARCH OF THE FLAGS der meist nationalreligiösen Jugend. In Deutschland würde man sagen: "Die fundamentalistische Siedlerjugend". Dahinter aber verbirgt sich viel mehr als nur einseitige Propaganda.
Die nationalreligiöse Jugend wird auf den relig. Zionismus getrimmt und nicht unbedingt auf die Ideologien des säkuleren Theodor Herzl. Im Vordergrund stehen die Werte der Thora. Das Land Israel gehört den Juden und wurde diesen von G – tt gegeben. Punkt.
Obwohl nicht nur Theodor Herzl einen Judenstaat herbeisehnte, so ist er es, der am meisten für die Existenz des späteren Staates Israel gefeiert wird. Herzl aber wollte einen säkuleren Judenstaat ohne die jüdische Religion und mit einer deutschen Landessprache. Der zweite große Zionist war der "Ahad Ha’am", welcher einen Judenstaat mit jüdischen Werten wollte. Leider wird von ihm viel zu wenig berichtet.
Der YOM YERUSHALAYIM aber hat nichts mit der Staatsgründung zu tun, sondern steht für die Befreiung Jerusalems im Juni 1967. Bis dahin nämlich war die Stadt geteilt. Ein Teil gehörte zu Israel und den zweiten hielten die Jordanier besetzt. Palästinenser gab es bis dahin noch gar nicht und man nannte sich ARABER.
Viele Teile der israelischen Gesellschaft erinnern sich heute kaum mehr an die Bedeutung des Sieges im Sechs – Tage – Krieg gegen die angreifenden arabischen Nachbarländer. Die nationalrelig. Jugend hingegen feiert diesen, für Jerusalem so wichtigen Tag, ausgiebig.
Hier ein paar Bilder vom heutigen Spätnachmittag in Jerusalem:
Da die Parade des MARCH OF THE FLAGS religiös ist, wird dementsprechend auch nach Männlein und Weiblein getrennt. Nein, keine fanatische ultra – orthodoxen Juden, sondern ganz einfach ein wenig Anstand im Gedränge. Die Jungs tanzen und feiern für sich und so tun es die nationalrelig. Mädels.
Die gelben Trikots bedeuten "Ordner".
Die Jungs hingegen versammelten sich ein paar Hundert Meter entfernt vor der Grossen Synagoge von Jerusalem.
Copyright / Photos: Miriam Woelke
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