B"H
Der absolute Oberhammer ist ein in der Tageszeitung MA’ARIV aufgeführtes Wohnungsangebot in der Tel Aviver Innenstadt:
Raschi Street, 67qm², 3. Stock, inkl. 2 Balkone für sage und schreibe 5800 Schekel (ca. 1160 Euro) im Monat zu vermieten.
Welche Nebenkosten im Mietpreis mit einbezogen sind, wird nicht angegeben. Ich sage nur: Wer die Wohnung nimmt, ist selber schuld !
Weiter:
2 – Zimmer im Stadtteil Florentin (60qm²), teilmöbliert, für 4600 Schekel (ca. 920 Euro).
Dagegen gibt es im weniger begehrten Stadtteil Yad Eliyahu eine 4 – Zimmer – Wohnung (100qm²), noch für 4500 Schekel (ca. 900 Euro).
Früher gab es erschwingliche Wohnungen in der Schechunat HaTikwah, doch dort hausen momentan Hunderte illegaler Afrikaner und wer will jetzt noch in den Stadtteil, wenn die Gefahr besteht, dass Afrikaner einem auf dem nächtlichen Heimweg eine drüberbraten, um an Smartphone, Geld oder beides zu kommen ? Laut Buki Na’e, einstiger Crime Journalist und jetzt Reiseführer durch Tel Aviv – Süd, bilden die Tausende um den Busbahnhof hausenden Afrikaner ein höheres Gewaltpotential als eventuelle Raketen (aus Gaza) auf Tel Aviv.
Viele Blogleser stellen mir immer wieder dieselbe Frage, die da lautet:
Wie finde ich eine Wohnung oder WG in Tel Aviv oder Jerusalem ?
Es ist kaum zu verlangen, dass jeder Ausländer die Fähigkeit besitzt, sich auf hebräischen Apartment Sites umzuschauen. Allerdings ist es gerade dort, wo man normalerweise Wohnungen und WGs findet. Wohnungsangebote in englischer Sprache existieren, doch werden dort horrende Mieten verlangt.
Was also tun ?
Sich aus dem Ausland eine Wohnung in Israel zu mieten, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Man sollte schon vor Ort sein und sich auf die Suche begeben. Die Vermieter wollen den Bewerben sehen und der Bewerber will ja schliesslich auch wissen, wo er ggf. einzieht. Das gleiche Prinzip bei WGs: Dort gibt es immer ein Treffen mit allen Bewohnern und jeder muss zustimmen. Aus der Ferne funktioniert so etwas nie.
Neben dem Internet besteht die Möglichkeit, dass in Israel so beliebte VITAMIN B anzuwenden. Warum nicht beim Kioskbesitzer oder im Café einmal nachfragen, ob die Bedienung etwas weiss ? Häufig läuft alles über Mundpropaganda.
Weiterhin kommt es darauf an, zu welcher Jahreszeit jemand eine Bleibe sucht. Israelische Vermieter geben normalerweise 1 – Jahresverträge aus und nach Ablauf der Zeit wird entweder auf ein weiteres Jahr verlängert oder umgezogen. Die Mehrheit der Jahresverträge läuft in den Sommermonaten Juni, Juli, August aus und von daher ist es zu der Zeit schwieriger, eine Wohnung zu finden. Eben weil einfach alle auf der Suche sind. Ab Oktober wird es wieder einfacher.
Wer sich eine Wohnung anschaut, sollte sich nicht scheuen, alles zu durchleuchten. Klospülung, Wasserhahn, Lichtschalter, alles ausprobieren, sonst fällt man leicht herein und erlebt beim Einzug unangenehme Überraschungen. Mietzahlungen, Kaution und Nebenkosten müssen genauestens abgesteckt werden. Wer zahlt was und an wen gehen Gas – Strom – und Wasserrechnungen ? Gehen diese per Post an den Vermieter, welcher Euch lediglich die Höhe der zu zahlenden Summe mitteilt, dann besteht darauf, die Rechnung zu sehen. Nicht, dass er Euch einen vom Pferd erzählt.
Bei WGs müsst ihr aufpassen, dass einige der Mitbewohner nicht ständig ihre Freunde übernachten lassen und diese duschen oder telefonieren; ganz zu schweigen von der Waschmaschine und den Stromkosten. Ansonsten dürft ihr für all die zusätzlichen Gäste die Kosten mittragen.
Keiner sollte sich scheuen, nachzufragen, denn dann wissen Vermieter und Mitbewohner im voraus, dass kein Freier einzieht.
Ein Israeli will alles sein, bloß kein FREIER = Jemand, der alles mit sich machen läßt und ausgenutzt wird.
Also die Preise sind ja lächerlich!
AntwortenLöschenDa kann ich mir ja gleich einen Zweitwohnsitz in London nehmen, für einen ähnlichen Preis.
Hört sich ja wirklich extrem schwer an, was den Wohnungsmarkt in Israel/Tel Aviv betrifft.
Ich glaube, mal gelesen zu haben, das Haifa + nahe Umgebung noch relativ günstig sind. Stimmt das?
Von Haifa hab ich jedenfalls den Eindruck einer sehr schönen Stadt gehabt. Das einzige Manko ist halt die nahe Grenze zum Libanon.
PS: Wie ist das eigentlich: wird man als Olim bzw. als in Israel lebender Ausländer noch extra benachteiligt und abgezockt, wenn es um Wohnungen/Immobilien geht?
B"H
AntwortenLöschenHaifa ist tatsaechlich guenstiger, holt aber auch in letzter Zeit auf. Genau wie Jerusalem. Die Vermieter sehen halt, was in Tel Aviv laeuft und werden alle gierig. In Jerusalems versiffter Agrippas Street am Machane Yehudah werden schon horrende Mieten verlangt. Da kann ich gleich in Tel Aviv bleiben und habe mehr Lebensqualitaet.
Wer es billiger sucht, kann Haifa waehlen oder halt den Norden oder Sueden. In der noerdlichen sowie suedlichen Pampa sind jedoch Jobs rar und was nuetzt die billige Bleibe, wenn ich arbeitslos dastehe ?
Was ich immer wieder von jungen Leuten in Tel Aviv hoere: "Es ist halt so und man muss eine hohe Miete zahlen".
Viel billiger kommt mich Ramat Gan (neben Tel Aviv) auch nicht und alles meint, Petach Tikwah (hinter Bnei Brak) sei perfekt, aber selbst dort steigen die Mieten. Wo soll man also noch hin ?
Ich bleibe vorerst an der Kueste und muss halt dafuer mehr zahlen. Vielleicht habe ich ja Glueck und finde etwas Guenstiges.:-))) Viele Auswaertige meinen, man koenne ja nach Bat Yam oder holon ausweichen, aber da ist es auch teruer geworden. Aber immer noch besser das als Herzliya, Ra'anan oder Netanya, wo einen die Miete ganz auffrisst. In die drei Staedte brauche ich nicht zu ziehen, denn von der Miete her kann ich gleich in Tel Aviv bleiben und sitze nicht in einem Kaff wie Ra'anana fest.
Neueinwanderer werden weniger abgezockt, Touristen aber schon. Deswegen haben sich zahlreiche Vermieter nur auf Touristen eingeschossen, denn die nehmen sie aus wie eine Weihnachtsgans.
Was ist mit Talpioth? Ist das was günstiger?
AntwortenLöschenB"H
AntwortenLöschenAuf alle Faelle guenstiger als die angrenzenden Stadtteil Arnona, German Colony und Alt - Katamon. Dafuer aber kann Talpiot manchmal recht weit weg vom Schuss sein. Zum Beispiel am Schabbat.
Wenn Du es billiger suchst, versuche Kiryat Yovel, Kiryat Menachem oder Katamonim.