Sonntag, 18. März 2012

Der alte Busbahnhof von Tel Aviv

B"H

Gehe ich am alten Busbahnhof von Tel Aviv vorbei, kommen stets Erinnerungen hoch, denn vor meinen Augen sehe ich den Ort in seiner Blütezeit. Der alte Zentrale Busbahnhof, einer der ersten Orte, den ich bei meinem ersten Israelbesuch im Jahre 1987 zu sehen bekam. Kein malerischer Ort, sondern dreckig, nach Urin stinkend und Tausende herumeilende Menschen. Man befand sich dort, um schnell in einen Bus zu steigen und dann nichts wie weg. Kein schöner Ort, aber gleichzeitig Tel Aviv Flair pur. 

In den 90iger Jahren wurde der neue Busbahnhof eingeweiht. Nur ein paar Meter weiter. Ein häßlicher Betonklotz, in dem sich sogleich Junkies und Obdachlose niederliessen. Heute steht die Hälfte der Geschäfte im neuen Busbahnhof leer, aber wer billig einkaufen will, kann dies im ersten Stock bzw. Untergeschoss zu. Zu manchen Tageszeiten befinden sich jedoch mehr Afrikaner und Gastarbeiter von den Philippinen im Busbahnhof als Israelis. 

Der alte Busbahnhof wirkt verlassen und war noch bis vor kurzem eingezäunt, damit die dort schlafenden Junkie vertrieben werden. Irgendwie weiss die Stadt nichts mit dem Gelände anzufangen und in Zukunft schwant mir bereits ein weiterer Büroturm. Bis jetzt jedenfalls zogen die Junkies wieder ein und selbst tagsüber lebt dort die Prostitution.


Die alten Haltestellen existieren noch.



Treffpunkt illegaler Afrikaner und im Hintergrund ein Junkie auf dem Boden liegend. 




 


Junkies und eine billige Essensausgabe am ehemaligen Verwaltungsgebäude der Busgesellschaft EGGED 



Und hier stehen besagte gewerbliche Damen.



Nebendran in der Salomon Street: Prostitution, illegale Afrikaner mit ihren Pubs und philippinische Gastarbeiter. Der Slum von Tel Aviv und kein Besucher sollte sich nach 23.00 Uhr dort blicken lassen.

Photos: Miriam Woelke

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