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Seitdem Israels kostenlose Tageszeitung “Israel Hayom” den Massenblättern “Yediot Acharonot”, “Maariv” oder der linksextremen “Haaretz” den Rang abgelaufen hat, versuchen besonders Blätter wie “Yediot” und “Maariv” irgendwie an den Leser zu kommen. Den regulären Kaufpreis (5 Schekel und ein paar Agoroth = ca. 1,10 Euro) einer Tageszeitung gibt kaum mehr ein Kunde aus, denn “Israel Hayom” wird allmorgentlich kostenlos verteilt.
“Israel Hayom” wurde bei seiner Einführung vor wenigen Jahren verlacht und als zu Netanyahu – Nahe eingestuft. Mittlerweile jedoch hat sich das Blatt, im wahrsten Sinne des Wortes, gewendet und die Zeitung entwickelte sich zu Israels Nummer Eins. Wer als Journalist etwas auf sich hält, der schreibt bei “Israel Hayom”. Der absolute Verlierer auf dem Medienmarkt ist die “Maariv”. Das sah ich heute einmal wieder live, denn bei unserem “AM:PM” – Supermarkt um die Ecke sind fast alle Wochenendausgaben der “Yediot Acharonot” vergriffen. Dagegen liegt der turmhohe “Maariv” Stapel fast unangetastet daneben. Kein Wunder, dass die “Maariv” mit Personalentlassungen begann. Das Blatt gehört zu den Loosern der Nation.
“Yediot” kann sich halten, musste aber dennoch starke Einbussen hinnehmen und seinen Platz Nummer Eins abgeben. An der Hebrew University Jerusalem wird die Zeitung morgens umsonst ausgegeben. Und das nicht nur an Studenten. Am Tel Aviver Busbahnhof ist die "Yediot" für gerade einmal zwei Schekel (ca. 40 Cent) zu haben. Von der “Maariv” sieht man so gut wie gar nichts mehr, außer ihrer Druckwaren, die keiner mehr haben will. “Haaretz” dagegen hält sich ebenso wacker, denn besonders linksgerichtete Leser sind an ihren Inhalten interessiert. Bei ihr jedoch muss man Zeit zum Lesen mitbringen, denn ihr Inhalt und Design ähneln der deutschen FAZ.
Bei der gestrigen Wochenendausgabe liess man sich bei “Yediot Acharonot” wieder einmal einen PR – Gag einfallen. Wer die Zeitung kaufte, so wie ich, erhielt nebenbei eine Tüte BAMBA. Ob das noch etwas nutzt, das Blatt am Leben zu erhalten ?
Meine Zeitung und die Tüte BAMBA
Photo: Miriam Woelke
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