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Teile der haredischen (ultra – orthodoxen) Bevölkerung beteiligen sich heute aktiv am Protest gegen die Wohnungsbaupolitik der Regierung und errichten ihre eigene Zeltdemo in El'ad.
In Israel fehlen Abertausende Wohnungen und ich darf gar nicht daran denken, wie es mir in einiger Zeit ergehend wird, wenn ich damit anfange, ein Apartment in Jerusalem zu suchen, weil ich wieder in die Hauptstadt umzuziehen plane. Der Vorteil ist, dass ich durch ein paar glückliche Umstände in meinem Leben nicht so sehr auf den Preis schauen muss. Trotzdem ist eine Wohnungssuche nie einfach.
Überall im Land entstehen immer mehr Zeltstädte und die Bevölkerung demonstriert für mehr und erschwingliche Wohnungen. In Israel wird sonst eine Wohnung zum Luxusgut.
Heute entsteht eine Zeltstadt im Norden, in der Kleinstadt Afula. Gestern schlugen Jerusalemer Studenten ihre Zelte nahe der Altstadt auf. Zusätzlich zu den Zelten vor dem Finanzministerium am Sacher Park.
Polizisten der Altstadtwache kamen sofort angelaufen und wollten die Zeltstadt in ihrem Revier verhindern, doch die Studenten liessen sich nicht vertreiben. Was die Cops als Grund aufführten, war dann mehr als peinlich: “Die Touristen fühlen sich unwohl beim Anblick der Protestzelte !”
Wie bitte ? Israel hat genug soziale Probleme und da sollen wir uns um ein paar Touristen scheren, die sich unwohl fühlen, wenn sie mit den Problemen eines Landes konfrontiert werden ? Wir leben hier und was geht uns da ein Haufen Besucher an, mit denen wir eh nichts am Hut haben und die nur angelockt werden, weil Netanyahu seine Staatskasse aufpolieren will. Mir reichen die gröhlenden Strandtouristen in Tel Aviv und um die schere ich mich ganz bestimmt nicht.
Zeltdemo an der Altstadtmauer von der Jerusalem.
Zeltdemo auf dem Rothschild Boulevard / Tel Aviv
Photos: Miriam Woelke
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