Dienstag, 17. Februar 2009

Das Dizengoff Center in Tel Aviv

B"H

Mit dem Dizengoff Center in Downtown Tel Aviv verband mich schon immer etwas ganz Spezielles. Als ich Ende September 1987 zum ersten Mal nach Israel kam und in einem Kibbutz nahe Tel Aviv volontierte, fuhr ich in meiner Freizeit oft in die Stadt. Damals war noch nicht allzu viel geboten außer Strand und der Vergnügungsmeile Dizengoff Street.


Rechts und links das Center in der Dizengoff Street


Wenige Jahre zuvor war das Dizengoff Center, Israels einzige riesige Shopping Mall eröffnet worden und alles rannte dorthin. Damals noch etwas einfach eingerichtet und nicht immer besonders sauber, aber was macht man nicht alles, um ein wenig Flair zu haben. Und mal raus aus dem Kibbuz war auch gut, ansonsten fällt mir als Stadtmensch in dem Dorfmief die Decke auf den Kopf.

Später ging ich nur noch ab und zu einmal ins Center, denn besonders in den 90iger Jahren taten sich andere Attraktionen auf. Mitte der 90iger war die beliebte Dizengoff plötzlich OUT und sogar das "Hard Rock Cafe" außerhalb des Centers machte dicht. Neue Malls sprossen schnell aus dem Boden und ein Ende schien absehbar als der riesige und nicht allzu weit entfernte Azrieli Tower mit seinen mehr als 40 Stockwerken den Betrieb aufnahm.

Heute existiert das Dizengoff Center nach wie vor und die Straße selbst ist wieder IN. Dank all der neueröffneten Cafes und exotischen Restaurants. Vor wenigen Wochen war ich zum ersten Mal wieder im Center und war angenehm überrrascht. Es strotzte nur so vor Sauberkeit und fast jeder Laden besitzt eine vollkommen individuelle Inneneinrichtung. Designermässig und fast schon viel zu elegant für Tel Aviv oder den Nahen Osten überhaupt. Geradezu ein Luxusschuppen.

Ein paar Cafe gibt es noch, wenn auch mit vielleicht etwas anderem Publikum. Noch Ende der 80iger tummelten sich vor allem viele ehemalige Deutsche (Holocaust Überlebende oder jene dt. Juden, die vor dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland entkommen waren), doch die Anzahl derer nimmt immer weiter ab. In den 80igern traf man sie weiterhin im "Cafe Frack" oder am Dizengoff Brunnen an. Aber wer kennt schon noch das mit fast wienerischem Flair behaftete "Cafe Frack", wo heutzutage die Sushi Bars nur so aus dem Boden spriessen ?




Das Dizengoff Center mag zum Touristenstandard gehören, dennoch empfehle ich einen Besuch dort. Mit der Linie 5 vom Zentralen Busbahnhof ist es leicht zu erreichen und wer Lust hat, der sollte die ewig lange Dizengoff Street ruhig einmal ganz hinauf und hinunter schlendern.


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