Bis vor einem Jahr war bei uns auf der Arbeit alles bestens organisiert. Vielleicht, weil damals das Team anders aufgebaut war als heute. Okay, die Bezahlung ist mies und fast jeder hängt in zwei festen Jobs um sich zu finanzieren, doch seit wir die zwei Studenten bei uns arbeiten haben, geht alles nur noch den Bach hinunter. Zumal sich die Beiden untereinander nur bekriegen. In einem Monat bin ich dort raus und gar nicht mehr daran interessiert, wie es weitergeht. Eines jedoch habe ich gelernt: Hut ab vor allen, die in der Gastronomie arbeiten ! Vom Koch bis zum Service – Bereich. Ein Knochenjob, der einem wenig gedankt wird.
Einer der beiden besagten Studenten ist Künstler und verspürt stets den Drang, allen anderen seine persönlichen sozialen Stories aufzudrängen. Wie ein Sozialarbeiter. Aus lauter falscher Fürsorge gibt er der Kundschaft dazu noch Rabatte. Wer angibt, kein Geld zu haben, kriegt vom Studenten fast alles umsonst. Ehrlich gesagt, sehe ich ihn nicht mehr lange im Betrieb verweilen.
Kioskgraffiti - Gesehen in Tel Aviv
Photo: Miriam Woelke
Tel Aviv samt Küstenregion ist mental anders drauf als Jerusalem. Es wird geschuftet, wobei das Zwischenmenschliche nicht auf der Strecke bleibt. In Jerusalem jedoch gibt es Leute, die mit ihren Biographien und "alles ist so heilig" aufwarten. Vor allem die Anhänger des lange verstorbenen Hippie - Rabbi Shlomo Carlebach oder alles, was sich "totally modern" Orthodox nennt. So etwas geht mir voll auf die Nerven und ich habe keine Lust, mir ewig lange Stories der Leute anzuhören und von Neueinwanderern all das "Spirituelle" zu ihrer Aliyah (Einwanderung nach Israel). Ich habe BWL studiert und meine Uhren ticken da pragmatisch anders. Vielleicht passe ich deswegen so gut an die Küste und fühle mich in der Arbeitswelt sowohl als auch privat sauwohl.:-)
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